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Erscheinungen nicht die Rolle spielen, die man ihnen vielfach zuschreibt, daß
vielmehr physische und parapsychische Fähigkeiten hier mitwirken.
3. Osty, Weissagung bei sogenannten primitiven Völkern
. Bringt einige neue Fälle aus der Erfahrung von Tri lies, einem früheren
Missionar, der jetzt Professor am katholischen Institut in Paris ist. Anläßlich
eines Diebstahls ging Trilles zu einem Wahrsager bei den Pygmäen
Äquatorialafrikas und fragte ihn um Rat, es wurde mittels eines Zauberspiegels
ein Mann bezeichnet, der den Diebstahl zugab. Bemerkenswert war in diesem
Falle, daß Trilles selbst, nachdem der Zauberer den Dieb bezeichnet hatte, ihn
im Spiegel sah. Auch Ereignisse in der Ferne wurden mit ganz bestimmten
Einzelheiten, die sich später bei Nachfrage bestätigten, mitgeteilt. Desgleichen
wurden zeitliche Vorhersagen gemacht, die eintrafen. Trilles hat zahlreiche Fälle
der Art erlebt.
Revue metapsychique 1933 Nr. 2.
1. Pascal. Ein Besuch in Fzquioga. Esquioga ist ein Dorf in
den spanischen Pyrenen, etwa 60 km von San Sebastian im öriatale, im baskischen
Sprachgebiete. Am 30. Juni 1931 sahen zwei Knaben von elf und sieben
Jahren in der Nähe des Dorfes gegen 21 Uhr die Jungfrau Mario mit Jesus auf
dem Arme. Auch andere sahen sie an dem Orte, und nachdem die Erscheinung
allmählich bekannt geworden war, wurde es ein Wallfahrtsort ähnlich wie
Lourdes oder Konnersreuth. Viele Personen gerieten in Ekstase, auch Falle von
Telepathie sollen vorgekommen sein, doch hat der Bericbter dergleichen nicht
erlebt. Ebenso trat auch die Stigmatisation bei einigen Personen auf. Da die
Erscheinungen in monarchistisch-konservativ-christlichem Sinne ausgebeutet wurden
, hat die republikanisch-freidenkerische spanische Regieiung die Ansammlungen
neuerdings verboten.
2. Borrey, Pendel und Krankheit. Bericht über weitere vier
Vtrsuche, die ausschließlich mit Bependeln von anatomischen Tatein angestellt
wurden. In allem wesentlichen wurden die richtigen Stellen von Abweichungen
vom Gesunden angegeben. Ob Borrey alle Fehlerquellen verschlossen hat, insbesondere
ob die Möglichkeiten der unwillkürlichen Zeichengebung von ihm
ausgeschlossen wurde, ist nicht gan? klar, jedenfalls kann dadurch nicht alles
erklärt werden, desgl. nicht durch Telepathie, da der Pendler auch Dinge angab
, die sich nachher bestätigten, die Borrey selbst nicht wußte.
3. Osty, D a <• merkwürdige Betragen von Harry Price,
Wird ausführlich von anderer Seite berichtet. T i s c h n e r.
Buchbesprechungen*
Bulletin V des National Laboratory of Psychical Research: „Rudi Schneider, the
Vienna experiments of Prof. Meyer and Przibram." London 1933.
Harry Price setzt mit dieser Veröffentlichung den bereits in seinem letzten
Bulletin eingeschlagenen Weg fort. (Vgl. Z. f. P., Juliheft 1933.) Als weiteren
Beweis gegen Rudi Schneider veröffentlicht er neben einigen Briefen von Prof.
Przibram und Meyer über ihre Versuche mit Rudi Schneider und ihre Nach-
ahmung seiner Phänomene im Winter 1923 1924 einige diesbezügliche Zeitungsartikel
(!) der „Neuen freien Presse", des „Neuen 8-Uhr-Blattes" und der Wiener
„Reichspo^t" aus dem Februar 1924, die ihm Graf Klinckowstroem zur Verfügung
stellte. Daß in dem Buch Dr. v. Schrenck-Notzings: „Die Phänomene
des Mediums Rudi Schneider" bereits Weihnachten 1932 ein ausfuhrlicher Bericht
von Przibram und Meyer mit Stellungnahme Schrenck-Not/ings erschienen
ist, erwähnt Price dabei mit keinem Wort (!). Ebenso behauptet er, daß seit
der „Entlan ung" durch die beiden Wiener Gelehrten Rudi nie mehr Levitationen
gezeigt habe, obwohl ihm ein Blick in dieses Buch Schrencks und die darin enthaltenen
Sitzungsberichte aus dem Jahre 1924 hätte zeigen können, daß auch
nach der Nachahmung durch die Wiener Gelehrten noch Levitationen beobachtet
wurden. — Price setzt sich dann etwas mit Dr. Osty und anderen Kritikern
auseinander. Er bauscht weiterhin die Angelegenheit des verdächtigen
„X." auf und legt Dr. Osty eine Anzahl von Fragen über diese Angelegenheit
vor, die im wesentlichen in meiner Anmerkung im Juliheft, S.313f., beantwortet
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