Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 18
(PDF, 78 MB)
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18

Zeitschrift für Parapsychologie. Heftl. (Januar 1934.)

Magd die Gestalt der Hausmeister in aus einem oberen Fenster ihr mit einem
Messer in der Hand zuwinken, und will die Treppe hinauf, wird aber von den
Anwesenden zurückgehalten. Inzwischen kommt die Hausmeisterin mit einem
Messer in der Hand aus der Küche, um zu hören, was es gäbe! Dem später
zurückkehrenden sie vernehmenden Pfarrer bestätigte sie, daß ihre Furcht verschwunden
wäre, und ging allein in das Hinterhaus. Während' der Pfarrer noch
mit den Anwesenden sprach, „fing die Magd in der Küche an jämmerlich zu
schreyen. Da man mit Schrecken zulieff, lag sie auff der Erde in Zittern
und Beben, \orgebend, als sie niedergegriffen, etwas auffzuheben, hätte ihrs
mit einer kalten Hand ins Gesicht gegriffen und sie hinterwerts nieder gezogen.
Wir liesen sie ins Bette legen und Schwietzen, da sie dann einen Anstoß der
Epilepsie bekommen, jedoch des andren Tages wieder auff stunde."

.Von diesem Abend an wurde eine Bürgerwache ins Haus verlegt. Die Magd
sah öfter die Erscheinung, bisweilen auch die Hausmeisterin als greuer Schatten
: „an welchem man nichts erkennen können, als ein alt runtzlicht Weibergesicht
; wie sie denn auch insonderheit beniehmten die Aehnligkeit mit einer
verstorbenen Person, die das Lob der Gottseligkeit mit von hinnen gebracht."
Am 21. August früh war in der Küche bei einem Manne, der neben der Magd
stand, ein Zinngroschen in der Größe eines Thalers niedergefallen, der nur
auf einer Seite mit Schwertern und Schrift geprägt war. Die Frau Kettner
legte ihn in ihrer Stube auf den Tisch und deckte ihn mit dem Tuche zu, 'um
ihn dem Pfarrer zu zeigen. Als sie auf einen Augenblick das Zimmer verlassen
hatte und zurückkehrte, war das Tuch heruntergeschlagen und die Münze verschwunden
, öfter wurde beobachtet, daß Tannenreisig, welches im Pferdestall
lagerte, an Türen und Spiegel von unsichtbarer Hand gesteckt wurde, aber
auch der Magd an den Bock; Wäsche, Betten und Kleidungsstücke fand man
oft im Hause auf lächerliche Weise sinnlos verstreut.

Am 5. September zog versuchsweise eine andre Magd auf; „aber alsbald am
ersten Tage steckte es auch dieser ein Reißlein auf die Mütze und warf ihr ein
klein Steinchen gar säuberlich an Backen, daher sie nicht bleiben wolte". In
der $Tacht zum 8. hatte sich ein Mann der Bürgerwache auf ein Bett gesetzt,
während ein andrer neben ihm im Stuhl sitzend mit ihm sprach. „Da rauschet
etwas zwischen jenes seinen Beinen hinauf und fället auf ihn (nach seiner Relation
) gleich einem gefülleten Sack, aber anzusehen als ein zottichter brauner
Beer, daß er kaum sachte dem anderen zuruffen können, welcher ihn aber
gleich geantwortet, in Meynung (weil er nichts gesehen), er würde etwan
kranck: und hiermit sey es stracks verschwunden, daß er hurtig vom Bett aufspringen
können." Als beide früh in den Hof gingen, sich zu waschen, wird der
eine gewahr: „daß etwas zum Pferd-Stall-Fenster heraus siehet mit einem' langen
und gleichsam zukratzten Gesichte, als ers aber dem andren sagt, zeuchts
den Kopf weg." Dasselbe sah gleichzeitig die Hausmeisterin vom Gange aus.

Am io. September mittags, nachdem wieder Wäsche, Betten und Kleider im
ganzen Hause verstreut gefunden wurden, entdeckte man unter der Bodentreppe
stehend ein angezündetes Licht neben einem Kopfkissen! Der Leuchter
hatte in der Kammer der Hausmeisterin gestanden, man hatte aber in der unte-


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