Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 24
(PDF, 78 MB)
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24

Zeitschrift für Parapsychologie. Heftl. (Januar 1934.)

Steine heraus. Ein Trick wäre hier vielleicht möglich, wenn man den, Augen- *
blick heranzieht, wo die Tasche geöffnet wurde. Aber die Haltung der Ärmel
war so, daß ein Hineinbefördern von Steinen in <lie Tasche schon eine ungewöhnliche
Geschicklichkeit dargestellt hätte. Die Dame entschuldigte sich vor
den Besuchern, weil man annehmen konnte, sie stehe mit dem Apport in irgendeiner
Beziehung, und nahm dann Taschentuch und Schlüssel heraus, lüelt dann
die leere Tasche umgestülpt dem Besucherkreis entgegen. Mehrere Minuten
später erfolgte auf dieselbe Weise nochmals ein Apport, die Tasche war auf dem
Tisch geschlossen liegen geblieben. Natürlich beobachtete jedermann diese
Tasche um so stärker, da sie sich so wunderkräftig gezeigt hatte. Irgendein Geheimfach
befand sich nicht darin, wie ich feststellen konnte.

Über den seltenen Blumenapport vom 3o. November iq32 habe ich schon
berichtet, wo der Boddhave etwa je 20 lebende Maiglöckchen und Veilchen, aus
den emporgehobenen Händen „herausquellen" ließ. Man vergl. Sept.-Heft
1933 ^ ^*er *st jeder Trick ausgeschlossen. Auch über einen Apport in einem
privaten Kreis, der nicht zwecks einer spiritistischen Sitzung zusammengekommen
war, habe ich berichtet. Eine Geburtstagsfeier vom 2. Dezember 1932, ein
langer gedeckter Tisch mit etwa 20 Personen hinter Kaffeetassen und Gebäck.
Eine sehr gemischte Gesellschaft. Auf dem Tisch Adventsreiser und Lichter.

Ich sitze etwa 1V2 Meter entfernt von einem kleinen Arrangement, das eine
große rote Adventskerze auf einem mit Tannenreis überzogenen Gestell darstellt
. Lissipan erscheint unerwartet. Plötzlich — ich sah eigentlich unabsichtlich
nach der großen Kerze — entdecke ich dort etwas Helles, das sich deutlich
von dem dunklen Tannengrün abhebt, ohne daß es die anderen Besucher'merken
. Dieses „Etwas" lag vorher nicht dort. Melzer hatte die Hände» soweit ich
mich erinnere, unter dem Tisch oder zusammengelegt, jedenfalls bestand ein Abstand
von über einem halben Meter zwischen seinen Händen und dem .»Etwas",
das reichlich auf der Gegenseite des Mediums lag. Lissipan lächelt, bemüht
sich, um die Kerze herumzugelangen und hebt dieses Etwas ab. Es ist ein hellrosafarbener
Stein in Heizformat von der Größe eines Taubeneies, Gewicht schätzungsweise
gut 20 Gramm. Ich habe noch nie einen derart großen Stein gesehen
. Zugunsten des Mediums spricht noch, daß ich offenbar den Apport
vor den anderen Gästen, ja selbst vor Lissipan gesehen hatte und so das beste
Zeugnis abgeben kann, daß ein Heranpraktizieren von fremden Gästen als Helfershelfern
um so unglaubwürdiger erscheint, als diese sich durchweg im Abstand
von dreiviertel bis ein Meter hielten und niemand während des Erscheinens
der Lissipan die Arme über den Tisch ausstreckte, was unbedingt nötig
gewesen wäre, wollte man einen Betrug verüben.

Ich schließe meinen Bericht, den ich noch bedeutend hätte erweitern können
. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß die Melzerschen Apporte durchaus
echt sind. Das zeigte sich schon aus den zum Teil ungewöhnlichen Umständen,
unter denen sie kamen. Auffallend ist, daß auch' das Medium einige Male in
die Lufl griff, als ob es eine Mücke finge, und daß es aus der geöffneten Hand
Steine kollern ließ. Wollte man diese betrügerisch apportieren, so hätte man
die Hand abwärts halten und die Steine aus dem Ärmel in die Hand gleiten

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