Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 38
(PDF, 78 MB)
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38

Zeitschrift für Paraipsychologie. Heftl. (Januar 1934.)

Die Intelligenz verwendet natürlich nicht nur die intellektuellen Kräfte wie
etwa ein Chemiker hinler dem Reagenzglas, sondern auch die geistigen Kräfte
der Liebe, Hingabe usw. Die tiefste Liebe, verbunden mit dem Willen, einen
Apport zu gestalten, wird erst einer Intelligenz die Kräfte \erleihen, an Hand
der erkannten Bindungs- und Lösungsgesetze Apporle zu bewerkstelligen. Gewiß
spielt das Ausdenken >on Gegenständen eine sehr wichtige Rolle. Man darf
aber zweifellos annehmen, daß nicht das Medium, sondern die Intelligenz der
Geheimkräfte des Mediums benützt, um den Apport auszudenken. Als Beispiel
greife ich auf den Artikel über Melzer in Heft p,/i()33 zurück, wo die Teilnehmer
sahen, wie sich auf der Stirne des Mediums die erbetenen Rosen zu bilden
begannen, also gleichsam aus der Kopfhaut her\ortraten.

Diese Erklärung von der Entstehung medialer Apporle bewegt s'ch, um dies
besonders deutlich zu machen, in naturalistischen Bahnen. Darüber hinaus gibt
es ohne Zweifel viel höhere geistige Gesetze, welche ebenso Teil an der Entstehung
der Kraftfelder, Strahlungen und Schwingungen haben müssen, die wir
aber nur stückweise erkennen können. Wir können uns zu dem Fall Melzer
vielleicht noch fragen: Waren die Rosen schon durch die Kräfte der Intelligenz
zusammengesetzt, ehe sie stofflich wurden, oder wurden sie erst nach Austritt
des fertig gebildeten Gedankens ..Ich bringe eine Rose'' stofflich? Das alles
sind Rätsel, die wir nicht zu lösen vermögen. Ich wollte meinerseits nur eine
kleine Anregung geben, wie wir mit unserem Intellekt einen Apport erfassen
können.

Kleine Mitteilungen.

Wundergeschichten aus früheren Jahrhunderten.

In der alten Bibliothek der ehemaligen Stiftsregierung des Domstiftes
Merseburg fand ich kürzlich an der Hand des Katalogs ein Werk des Nicolaus
Remigius, „des Durch!. Hertzogen in Lotthringen Geheimen Raths und
peinlicher Sachen Cognitoris publiei", enthaltend im ersten Teil „Daemono-
latria oder Beschreibung von Zauberern und Zauberinnen", — also eine Teulels-
und JHexenkunde, im 2. Teil „Wunder-seltzame Historien", Hamburg 16Q3.

während der 1. Teil des Werkes des Hexenrichters Remigius nur kulturhistorische
Bedeutung hat, ist der 2. Teil als Quellen- und Materialsammlung
okkulter Geschehnisse für die heutige okkultistische Forschung von nicht zu
unterschätzender Bedeutung. Remigius bezeichnet die Sammlung auf dem Titelblatt
als „aus vielen sowol alten als neuen glaubwürdigen Scribenten und der
Sachen selbst theüs erfahrenen theils von geist- und weltlichen Zeugen und Ge-
schichts-Schreibern collationierte und aufs Papier gebrachte Erzählungen zusammen
getragen". Ein Register am Schlüsse dieses mehr als 540 Seiten umfassenden
2. Teiles erleichtert die Auswahl. Auch bei größtem Mißtrauen gegen
den arten Hexenrichter und manche seiner Gewährsmänner bleiben doch eine
Reihe von Fällen übrig, die wegen ihrer völligen Gleichheit mit solchen, die
aus neuester Zeit ganz einwandfrei festgestellt sind, die Vermutung der Richtigkeit
ihres Berichtes für sich haben. Remigius selbst zweifelt an der Tatsächlichkeit
der berichteten Vorkommnisse nicht, aber er hat für sie nur eine Erklärung
: Teufelstum und menschliche Zauberei mit Hilfe des bösen Geistes, mit
dem die Wunderwirkenden ein Bündnis geschlossen haben.

Wir finden okkulte Geschehnisse aller Art. So: Bewußte und gewollte Entsendung
des Doppelgängers seitens eines Lebenden (Seiten 45, 46, 48, 485, 510),
ganz ähnlich dem in der Sammlung Langewiesche von Enno Nielsen: „Das große
Geheimnis", Seite 113, wiedergegebenen. Ferner auf Seite 51 einen Fall des sog.


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