Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 61
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Simsa: Experimente mit dem Medium Wolf.

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gehe offnen. Wir haben das Verbot erhallen, zu sprechen, damit die Nachbarn
nicht gestört werden. Vor der Tür steht eine 180cm große Gestalt mit weißem
über Kopf und Brust geschlagenem Leintuch vor mir, ähnlich der vom
3o. August, als ob sie den Überwurf mit den Jländeu über der Brust halten
würde. Die Gesichtszüge sind wieder verschwommen, aber machen diesmal keinen
schrecklichen Eindruck. Ich war über den Zufall erfreut und lud das
Phantom mit freundlichem Jlandwink ein, einzutreten, und näherte mich ihm.
Es wackelte unentschlossen und traute sich nicht und ging dabei zurück - da
fiel mir ein: „Das ist ein verdächtiger Geist, der sich fürchtet, flüchtet und
zappelt; den muß ich packen vielleicht ist es jemand aus dem Hause, der
Komödie spielt." Das Lesen und Denken dieses Satzes dauert viel zu lang. Mein
Entschluß war blitzschnell. Rasch flog ich dem flatternden .,Leintuch" nach
in der Entfernung von einem halben Meter. Eins, zwei, war ich unten an d( r
Haustür — die sich von selbst öffnete - - und? Der Spuk war verschwunden.
Unmöglich konnte er irgendwohin gesprungen sein und sich versteckt haben.
Vom ersten Stock aus sahen die anderen dieser Jagd und dem Gepolter /u und
hörten auch das Rasseln des Schlüssels, der von innen in der Haustür steckte,
wie sie selbst erzählten.

,,Schade", meinte Weif „vielleicht hat er Nachricht gebracht." ,,Die wäre
gerade geeignet", versetzte ich darauf, ,,ich habe freundlich die Hand hingehallen
, warum ist er denn geflüchtet?" Diese Schnelligkeit! Eine Lebewesen hätte
ich packen müssen; ich habe mir beinahe den Fuß ausgerenkt. Schade. --

'\. Oktober. Fräulein Mac. eiwartele neugierig den „lieben Weißen". Halb
halte sie Furcht vor ihm, halb fühlte sie sich von ihm angezogen. Vbends um
zehn Lhr meldete er sich durch Klopfen in der Tischplatte und an der Tür an.
Er kommt. Herr Ing. Ritler ging furchtlos die Tür aufmachen und sah sich /u
seiner großen Freude der Erscheinung des „Weißen" mit dem Tolenkopf gegenüber
. Er drängte ins \ orzimmer. Die Tür war frei - aber er gin<< nicht
weiter. Er blieb auf der Schwelle stehen, mit dein Ellenbogen gegen die Wand
gestützt stand er eine Weile traurig da. Als die kleine Gesellschaft dann heimging
, lugte» der „Weiße" wie ein neugieriges Kind durch das Treppen fensler.
Dann war er auf einmal auf dem Eingangsvorbau und an der Gitlertür, die sich
von selbst öffnete. Der Ingenieur eilte ihm um die Hausecke nach - langsam
blickte sich das Gespenst um, um dann in einer Fensteröffnung im Keller zu
verschwinden. Es war ihnen 'auffallend, daß er nicht schnell verschwand -
möglicherweise brauchen die Erscheinungen bei dichterer Materialisation mehr
Zeil zum Auflösen. - Weiß Gott, wie es sich verhält. Feste Gegenstände verflüchtigen
sich blitzschnell.

Am 7. Oktober fand sich dieselbe kleine Gesellschaft bei Wolfs ein. Vis sie
auf dem Heimweg um die Ecke biegen wollten, rief sie Frau Wolf vom ersten
Stock noch einmal zurück. Was war denn geschehen? Wolf führte sie aufgeregt
in die Wohnung zurück. Frau Wolf erzählte zitternd: „Ich halte die Tür
beim Hinausbegleiten offen gelassen. Als ich früher als mein Mann zurückkehrte
, fand ich die weiße Gestalt unter der Küchentür. Deswegen rief ich alle
zurück. Aber ehe sie alle hinzueilten, war der Weiße schon fort. (Schluß fo'gt)


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