Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 71
(PDF, 78 MB)
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Driessen: Parapsychologie und Leserschaft. 71

sem Bereiche niemand sagen) unzweifelhaft ist, hat oft in Vorträgen die Gründe
untersucht, welche die Menge \on jeder Berührung mit einer leib freien Geisteswelt
abschrecken. Es ist die Furcht, die Angst, jenen festen Boden — mit seinen
Lockungen und Genüssen, die zum Verweilen einladen, verlassen zu sollen. So
heißt es in der Schrift: „Die Schwelle der geistigen Yvelt" S. a3: ,,Der Materialismus
als seelisches Furchtphänomen ist ein wichtiges Kapitel der Seelenwissen-
bchaft."

Bei \ielen Trägern der Wissenschaft fehlt offenbar diese oder eine verwandte
Furcht nicht, und wird ergänzt durch die Sorge um Gellung, Ansehen
und Ruhm.

Im Dienste furchtloser Erkenntnis und mit aller Achtung für eine Lebensarbeit
ernster und subjektiv-ehrlicher wissenschaftlicher Bemühung sei es erlaubt
, die Meinung, daß man zum Okkultisten geboren sein muß, an einem Beispiele
deutlich zu machen dafür, daß niemand seine Grenzen überschreiten kann.

Ich verwahre den größten Teil des Bedaktionsmalerials der Sphinx. Als
Ilübbe-Schleiden und seine Freunde diese damals weithin erwünschte schöne
Zeitschrift begründeten und der Genannte nach einer bedeutenden kolonialpolitischen
Arbeil cbV Monatsschrift, die zugleich seinem im Umgange mit
Frau Bla\atzky erwachsenen theosophischen Glauben dienen sollte, herausgab
— mit dem i. Januar 1886 — , da begann gerade das Gedankenlesen Aufsehen zu
machen und Telepathie anerkannt zu werden, >oi allem aber die Kenntnis des
Ilypnotismus sich auszubreiten Für Anfänger dankbare Arbeltsgebiete, und so
wurde denn auch der damals etwa 19 jährige spätere Professor Dr. Dessoir —
uns allen, auch in seiner weitreichenden intellektuellen und ästhetischen Begabung
wohlbekannt —, neben du Prel und Kiesewetter, howie Hübbe-Schleiden
selbst, eifriger Mitarbeiter. Die ersten \ier Jahrgänge, acht Halbjahrsbäude (von
•>•*) enthalten aus seiner fleißigen Feder einundzwanzig Yufsät/e, \on denen etwa
sechs deu Ilypnotismus, andere Suggestion und Telepathie behandeln. Ii 1 siebenten
Bande (S. 3^i) führte Dr. Dessoir seinen Begriff Parapsvchologie ein, während
bald darauf Ilübbe-Schleiden (8, S. ia3) Dessoir.*- Doppel-Ich anzeigte,
welches wertvolle Vusführungen über Schreibmediumschaft enthalte.

Den eigentlichen, man könnte sagen objektiven, Mediumismus hat Dessoir
nur ein einzigesmal behandelt: sogleich den ersten Band (S. 191) ziert sein Bericht
über eine Sitzung mit Herrn Slade, welcher durch frühere eingeleitet, ja
auch in sämtlichen Auflagen des Buches: „Vom Jenseits der Seele", 6. Auflage
j()3i. S. 258 wiedergekehrt ist. In diesem inhallreichen Buche, S. 10 hat Prof.
Dessoir erklärt: ,.Meine Stellung zum Okkultismus i&t fünfundvierzig Jahre
hindurch dieselbe geblieben", wobei er aber S. I91 gegenüber Steiner fragt: „Ist
es für einen Denkei nicht ein Ruhm entwicklungsfähig zu sein?'4 — Auf diesen
Ruhm hat, was den Mediumismus angeht, nicht nur der junge Dessoir von
vornherein verzichtet. In den erwähnten vier Jahren, 1886 bis mit 1889, hat
Herr Dessoir, soweit die Sphinx zeigt, von den darin behandelten mediumisti-
schen Tatsachen und der zünftigen Arbeit daran keine Notiz genommen, obgleich
die Sitzung mit Slade vom 27. Februar 1886 schon die exorbitante Erscheinung
geliefert hatte, daß - bei hellem Tageslichte (S. 259) der große Tisch,


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