Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 74
(PDF, 78 MB)
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Zeitschrift für Paraipsychologie. Heft 2. (Februar 1934.)

wie nichts gewonnen. Es haben sich nur unzählige nominal istische Konstruktionen
erhoben; die Tatsachen aber fahren fort, sich aufzudrängen.

Die Geisterhypothese, welche der hauptsächliche Stein des Anstoßes ist,
ruht auf der Neigung zu einem Glauben an ein Forlleben nach dem Tode, oder
doch zu der Annahme irgendeiner Art einer Fortdauer — beide vernünftigerweise
nicht als Hoffnung und Wunschziel, sondern als Notwendigkeit zu begreifen
. Wer solche Zukunftsgestallung für wahrscheinlich hält, hat keinen
Grund, die Möglichkeit einer pluralistischen Existenz auch anderer als menschlicher
Bewußtseinsformen zu leugnen, oder Telepathie sowie Magie (aktive) auf
den Menschen allein zu beschränken. Damit ergeben sich, zumal bei,Beachtung
dessen, was theosophische Meinungen über Schatten (shales) und Leiber-Reste
aufstellen, ernste \rgumente gegen einen orthodox-dogmatischen Glauben an
menschliche Geister (spirits) im populären Sinne.

Was Tlübbe-Schleiden über die doch wohl sehr große Beweiskratt der Spon-
tanphänomene des Spuks (IV, 25/26) treffend dargelegt hat, ist \on Iiiig überzeugend
bestätigt und bei kluger Besprechung seines Buches Ewiges Schweigen
** hat Gallerer S. J. es (,,Stimmen de: Zeit", Mai 1927) im Sinne des christlichen
Glaubens gewürdigt.

Wissenschaftliche Ortndoxie allein kann uns nichts helfen, am wenigsten,
wenn sie alles herbeizieht, was nur irgend gegen unbefangenen metaphysischen
Glauben an eine kosmisch* varietas rerum und deren relative Beständigkeit vorgebracht
werden kann. Daß Prof. Dessoir di^s stets getan hat, kann man ihm
mit besserem Recht vorhalten, als er Mattiesen der entgegengesetzten Tendenz
(2/17) beschuldigt. Dessen .Abhandlungen" finden nur dürftige Erwähnung
und anmutig" ist die unsachliche Polemik gegen ^ 1 (> 1; llappich, Hardenberg
und Keyserling nicht. \ gl. 8. - Zum Spuk >on Besau kann man in der
Sphin* Mll, S. ifu lesen, daß der Staatsanwaltschaft zu völliger \ufklärung
die Annahme geschickter Handhabung von dünnem Bindfaden und Eisen-
draht hinreichend erschienen ist, und—Wiederkehr des Gleichen Herr Prof.
Dessoir läßt jo3i drucken (S. 28O, daß, was Eusapia Paladino angeht, es nur
nöti^ ist, das \ orhandensein eines kleinen Blasebalges anzunehmen. Vgl. 28O;
A\ achsleinwandbeutel.

Juristisch möchte man die Ausdehnung des Indizienbeweises manchmal
wünschen, aber es verbietet sich aus mehr als einem Grunde, mit allzu mutigen
Annahmen zu operieren. Vußerungen eines sozial hygienischen Arbeitseifers
zeigt bekanntlich da« umfangreiche Dessoirsehe Buch an imzähligen Stellen,
und wenn sonst an dialektischer Bevveiswürdigung nichts vorzubringen ist,
zieht der \erfasser sich gern auf Unfähigkeit seiner subjektiven Struktur zurück
(282, 298, 318).

Über die Erfahrungen der ,Zeitschrift für Parapsychologie" hat sich Dr
Sünner oft, und noch jüngst: ig33, S. 527, 671 mit einiger Besignation
geäußert. So weit an Zurückhaltung und andererseits überlegener Aufklärung
wie Prof. Dessoir gehen aber doch nur sehr wenige, und^so darf man hoffen,
daß es weiterhin an wissenschaftlich voll befugten Mitarbeitern nicht fehlen
wird. Hat ja doch z. B. Prof. Driesch in seiner „Parapsychologie" S. i38 er-


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