Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 250
(PDF, 78 MB)
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250

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 6. (Juni 1934.)

ästhetischen Leistung etwas vorgehen, was er gelegentlich selber anders als
einen gewöhnlichen Gedankenablauf empfindet.

Die bisher erwähnten Versuche mit kriminalistischen Corpora delicti sind
von zwei Seiten bemerkenswert; erstens führten sie auch dort zu einwandfreien
Resultaten, wo eine einfache telepathische Beeinflussung meinerseits und ebenso
von anderer Seite ebenso ausgeschlossen war, also auf dem Wege der sogenannten
Psyehometrie, zweitens führten sie auch dort zu positiven Resultaten, wo
das „Geschehen um den Gegenstand" viele Jahrzehnte zurückliegt, Umstände,
auf die dann später noch zurückgegangen werden soll.

Unter diesen Umständen resp. bei diesen hierbei zutage gekommenen Fähigkeiten
Reimanns war es sehr naheliegend ihn einmal bei frischen, nicht erledigten
Kriminalfragen zu Rate zu ziehen und in dieser Richtung bewegen sich
folgende zwei Experimente.

Versuch 17. Einem meiner Bekannten sind auf seinem Gute Dokumente
abhanden gekommen: es waren das Dokumente einer seiner Angestellten, die
im Zimmer der Frau an einer bestimmten Stelle gelegen hatten, dazu vorbereitet
, damit sie der Angestellten, die sich bereits in einer anderen Stellung
befand, nachgesendet werden. Der Verlust war sehr peinlich und es war der
Versuch naheliegend, mit Hilfe von R. die Angelegenheit zu klären. Ich fuhr
deshalb mit R. auf den Tatort, ein altes Schloß; ich selbst ließ mir von dem
Hausherrn keine Details sagen und auch R. wurde über nichts anderes orientiert
, als daß Dokumente abhanden gekommen sind. Wir wurden vom Hausherrn
in das Zimmer geführt, wo die Dokumente ursprünglich gelegen hatten
und von wo sie verschwunden sind. R. besah die Stelle, ging dort auf und ab,
dann aus der Tür heraus, nur von mir gefolgt .(es war im 2. Stock), die Treppe
hinunter in den 1. Stock, einen Gang entlang in die letzte Tür und von da direkt
in das Zimmer, das als Büro des Gutes diente (es war ein Sonntag, niemand
befand sich darin), dort ging er direkt an einen de» Schreibtische und sagte:
,,hier muß man damit was gemacht haben, da war auch ein anderes Fräulein,
und die hat auch damit was zu tun gehabt", dann öffnete er eine der Schreib-
iisc^laden, sagte: „da müssen die Sachen auch darin gelegen haben", es sei so
wie wenn die zwei Frauen darüber miteinander gesprochen hätten, dann ging
er wieder auf den Gang, dort direkt zu einer Wandtüre, die einen allen Kamin
absperrte, machte die Türe auf und fand auf dem Boden des Kamins Reste
einiger Streichhölzer und Spuren von Papierasche. R. schloß dann daraus, daß
zwei Frauen an dem Verschwinden beteiligt waren die eine hätte es der anderen
gebracht und dann hätten sie die Papiere im Kamin verbrannt.

Das Resultat erschien sehr verblüffend, um so mehr als es ganz gut mit
der Vorstellung des Hausherrn übereinstimmte. Die Angestellte, welcher die
Papiere verlorengegangen sind, war verfeindet mit einer zweiten Angestellten,
welche eine starke Freundschaft mit der Sekretärin verband. Deshalb wurde
vom Hausherrn angenommen, daß die Sache ein Racheakt sein konnte, indem
diese zweite Angestellte die Papiere an sich nahm und sie mit Hilfe der Sekretärin
beseitigte; daß die Frauen die Papiere verbrannt hätten, erschien möglich
; der Schreibtisch, bei dem R. im Büro stehenblieb und dessen Lade er


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