Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 263
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Miller: Interessante Spontanphänomene in Freising. 263

über den Bestand der Tageskasse und über Wiederersetzung der fehlenden
Summe besaß. Ein anderer Fall: „Judas" wußte, daß das Kind eben vorher
einen Gürtel verloren hatte, und kündigte an, daß dieser am nächsten Tag von
dem männlichen Finder zurückgebracht werde. Ein Erlebnis der Krankenschwestern
: Frau Oberin fuhr nach München und wollte nach drei Tagen mit
Schwester X. zurückkommen. „Judas" behauptete aber mit großer Sicherheit
auf Befragen, die Oberin komme schon morgen, und zwar mit einer fremden
Schwester zurück. Dies stimmte. Begreiflicherweise erregen gerade die richtigen
Yoraussagungen großes Staunen und scheinen die spiritistische bzw. dämo-
nistische These zu beweisen. Von der Kehrseite dieser Erlebnisse werde ich später
sprechen.

Ich will hier noch einen genaueren Bericht über eine der Sitzungen (am
i. Juni 1933) einfügen, da gerade die Ereignisse dieser Nacht für die spiritistische
Deutung zu sprechen scheinen.

Die Großmutter hatte mir über die Ereignisse der \orhergehenden Nacht
folgendes erzählt: Sie kam mit dem Kinde etwa um ein halb 10 Uhr nach
Hause. Da erregte sich das Mädchen stark wegen der Beobachtung, daß die
Gattertüre an der Stiege nur einmal und nicht wie gewöhnlich zweimal abgesperrt
war. Es wollte nicht in die Wohnung hinauf, denn es war der sicheren
Meinung, es sei dort heute nicht geheuer. Es wollte die Großmutter mit sich
auf die Straße zurückziehen. In ihrer Verlegenheit holte die Frau einen in der
Nähe wohnenden Vetter, einen Schmiedemeister, der nun die Wohnung ableuchtete
und das Kind zu beruhigen suchte. Kaum war er fort, da begannen die
Klopftöne, weshalb der Vetter sofort zurückgeholl wurde. Die Welt des Parapsychischen
war ihm völlig fremd, er glaubte nicht an solche Dinge, er mußte
sich aber nun von der Wirklichkeit dieser Erscheinungen überzeugen. Wo das
Kind stand, klopfte es, ja es wufde von dieser mystischen Kraft jeweils etwas
emporgehoben. Als das Medium zu Bett gegangen war, rumorten wie gewöhnlich
zahlreiche Geister", besonders „Judas", der wieder bis 3 Uhr zu bleiben ankündigte
. Der Vetter war besonders überrascht, als plötzlich große weiße Pastillen,
die das Kind einnehmen sollte und im Waschtisch verwahrte, \on der Decke
auf seinen Hut herniederprasselten. Darnach rutschte etwas von oben über den
Rücken der Großmutter, das Kind rief: „Dort blitzt es!" - es war das seit
längerem vermißte Kr^uz des Rosenkranzes, das nun wieder erschienen war. Das
Kind konnte begreiflicherweise trotz großer Müdigkeit und Abspannung nicht
einschlafen, bis endlich gegen 2 Uhr Ruhe einkehrte. Infolge der Ängstlichkeit
der beidon alleinwohnenden Frauen versprach ich abends zu kommen.

Gegen ein halb 10 Uhr finde ich mich ein und treffe außer dem Kind und
seiner Großmutter noch den Vater und Kaplan G. an. Nachdem Th. zu Belt
gegangen war, begannen die Vorgänge wie gewöhnlich: es meldet sich der verstorbene
Großvater durch seine leisen Tropfentöne am Fußboden, dann klopft
die Mutter des Kindes schüchtern am Fußende des Bettes, dann hören wir die
dumpfen Schläge der Großmutter, wie vom Keller heraufdringend, durch Doppelschläge
kündigt sich Onkel Pfarrer an, Vetter Schreiber schreibt an der Wand
usw. Allmählich verstärken sich die Töne und es meldet sich mit derben Klopf-


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