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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0005
EINFÜHRUNG

Diese neue Zeitschrift dient einem Forschungszweig, der im Vergleich
etwa zu den angelsächsischen Ländern in der deutschsprachigen wissenschaftlichen
Literatur bisher wenig gepflegt worden ist: sie dient der Para-
psychologie, die in Zusammenhang mit anderen Grenzgebieten der Psychologie
in erster Linie behandelt werden soll. Der Francke-Verlag in
Bern hat es in dankenswerter Weise übernommen, diese Zeitschrift sowie
eine ihr angeschlossene Reihe von Beiheften der wissenschaftlichen Öffentlichkeit
vorzulegen.

Die Parapsychologie, die Hans Driesch in seiner 1932 erschienenen
Methodenlehre noch erklärend als Wissenschaft von den «okkulten» Erscheinungen
bezeichnete, bedarf dieses Zusatzes als jüngste Teildisziplin
der Psychologie nicht mehr. Sie befaßt sich mit psychischen und psycho-
physischen Phänomenen, die anscheinend nicht in den Bereich heute anerkannter
Gesetzlichkeit fallen: mit der sogenannten außersinnlichen
Wahrnehmung (Telepathie, Hellsehen, Praekognition) und mit direkten
psychischen Einwirkungen auf materielle Vorgänge (Psychokinese). Die
säkulare Frage, ob es Fähigkeiten gibt, die die Reichweite der Sinne und
der motorischen Körperorgane übersteigen, entzündete sich an unzähligen
Berichten über spontane Beobachtungen, Erlebnisse und Praktiken,
die den Schluß auf unerklärliche Wirkungen nahelegten. Wie von jeher
spielt auch heute dieser Bereich im Glauben und Aberglauben aller Volksschichten
eine bedeutende Rolle. Daher werden auch sozialpsychologische
und psychohygienische Fragen, die sich auf den Glauben an ungewöhnliche
Fähigkeiten und Zusammenhänge beziehen, in den Themenbereich
dieser Zeitschrift aufgenommen. Dieser psychohygienische Gesichtspunkt
erfordert notwendig die Einbeziehung von «magischen»
Glaubensinhalten und Künsten, die nicht unmittelbar mit der Parapsychologie
zu tun haben, wie etwa «Geistige Heilung», Chirologie, Astrologie
und andere. Ihrer soziologischen Bedeutung wegen müssen die Bedenken
, den klar umschriebenen Bereich der Parapsychologie damit zu erweitern
, zurückgestellt werden.

Der Plan für diese, an der internationalen Forschung orientierten Zeitschrift
ist aus dem Aufgabenbereich des 1950 eröffneten Freiburger Instituts
für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene erwachsen.


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