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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0006
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HANS BENDER

Diese freie Forschungsstätte steht durch einen Lehrstuhl für Grenzgebiete
der Psychologie, der 1954 dem Herausgeber übertragen wurde, mit der
Freiburger Universität in Verbindung. Sie untersucht in erster Linie den
Problemkreis der parapsychischen Erscheinungen. Seit der beginnenden
Einbürgerung der Parapsychologie in die Universitäten, die in Amerika
und Holland zur Gründung eigener Institute geführt hat, ist die Diskussion
über die Existenz der umstrittenen paranormalen Fähigkeit in ein
neues Stadium eingetreten. Dies ist insbesondere ein Verdienst von J. B.
Rhine, der seit 25 Jahren im Parapsychologischen Laboratorium der amerikanischen
Duke-Universität mit quantitativ-statistischen Methoden Untersuchungen
auf breiter Basis durchführt. Er kam bekanntlich zu dem
Ergebnis, die Existenz einer «außersinnlichen Wahrnehmung», und zwar
in den drei Formen der Telepathie, des Hellsehens und der Praekognition
und sogar die Psychokinese als bewiesen anzusehen. Die dabei beteiligten
psychischen Funktionen werden als «Psi-Prozesse» bezeichnet, ein Kennwort
für seelische Fähigkeiten, die Raum und Zeit zu transzendieren
scheinen und sich einer Erklärung mittels der geläufigen wissenschaftlichen
Denkkategorien entziehen.

In der Universität Utrecht fand 1953 ein internationaler Kongreß für
parapsychologische Forschung statt. Er wurde von der Parapsychology
Foundation, New York, organisiert, die sich um eine Zusammenarbeit
von Forschern aller Länder bemüht und von dem bekannten amerikanischen
Psychologen Gardner Murphy geleitet. Die Vielfalt der dort zur
Diskussion gestellten Themen und die Teilnahme von wissenschaftlichen
Interessenten aller Disziplinen, gaben ein Bild von der Entwicklung des
noch umstrittenen jungen Faches: Mathematiker behandelten die mit
der statistischen Psi-Forschung verbundenen wahrscheinlichkeitstheoretischen
Probleme, in besonderen Arbeitsgruppen wurden Fragen der
quantitativ-statistischen und qualitativen Forschung, sowie der Struktur
der sensitiven Persönlichkeit erörtert, Tiefenpsychologen legten, an
Freud und Jung anschließend, Material über telepathische Phänomene in
der analytischen Situation vor. Es wurde ein Komitee zur Untersuchung
der umstrittenen paranormalen Heilung gebildet, Philosophen und Psychologen
diskutierten die anthropologischen und erkenntnistheoretischen
Aspekte der parapsychologischen Phänomene. Dieser eindrucksvolle
Kongreß machte es trotz des reichhaltigen Programms und der vielseitigen
Beteiligung offensichtlich, daß die Forschung auf diesem von vielen


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