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HANS BENDER

einem «Wetterschlüssel» abgehoben, der aus der Differenz der Maximal-
und Minimaltemperaturen des Vortages errechnet wird. Dieser von jedem
menschlichen Einfluß unabhängige Schlüssel soll verhindern, daß
der Mischvorgang durch eine paranormale, psychokinetische Wirkung
- und sei sie auch noch so unwahrscheinlich - im Sinne der Voraussage
beeinflußt wird.

Die Ergebnisse dieser umfangreichen quantitativ-statistischen Versuche
führten Rhine8 zur Anerkennung der Praekognition. Gegen das
Versuchsverfahren sind keine Einwände erhoben worden. Die Frage
der Signifikanz der Ergebnisse kann nur wahrscheinlichkeitstheoretisch
diskutiert werden. Während Rhine mit beliebigen Versuchspersonen,
meist Studenten, experimentierte, erreichte der Londoner Mathematiker
G. S. Soal eindrucksvolle Ergebnisse zugunsten der Praekognition, vor
allem durch Versuche mit einer paranormal besonders begabten Persönlichkeit
, dem Sensitiven Mr. Shackleton. Karten mit fünf verschiedenen
Tierzeichnungen wurden als Darbietungsobjekte verwendet. Nach einem
Zufallsverfahren ausgewählt, wurde je eine Karte von einem «Agenten»
betrachtet und nach einem bestimmten Intervall die nächste vorgenommen
. Der Sensitive, der sich in einem anderen Räume befand, sollte
die jeweils verwendete Karte erkennen. Es zeigte sich bei vielen Versuchen
ein schon früher entdeckter Verschiebungs- (displacement) Effekt
: mit einer sehr hohen Signifikanz (CR 15,9) nannte der Sensitive
die nächstfolgende Karte. Wurde das Darbietungsintervall von ca. 2,6
sec. verkürzt, erzielte er einen erheblichen Trefferüberhang (CR 8.97)
in bezug auf die übernächste Karte. Auch bei Mrs. Stewart wurde ein
solcher Verschiebungseffekt festgestellt, den Soal9 als praekognitive Telepathie
, d. h. als Vorauswissen eines zukünftigen Bewußtseinsinhaltes, interpretiert
.

Durch die quantitativ-statistischen Experimente, die die «objektive
Methode» der Naturwissenschaft anwenden, ist die Frage der Existenz
einer «außersinnlichen Wahrnehmung», im besonderen der Praekognition
, wissenschaftlich diskutabel geworden. Doch geben die statistischen
Kartenexperimente wenig Aufschlüsse über die Integration der paranormalen
Fähigkeiten mit dem lebendigen Verhalten der Persönlichkeit, insbesondere
ihrer unbewußten Dynamik, die an ihrer Entfaltung wesentlich
beteiligt zu sein scheint. Auf dem Hintergrund des statistischen
Nachweises der Existenz paranormaler Fähigkeiten hat daher das Spon-


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