Freiburger historische Bestände - digital

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HANS BENDER

Das Losverfahren wurde verschiedentlich variiert, wovon noch zu sprechen
sein wird.

2. Vor der Auslosung wurden sämtliche Versuchsteilnehmer explo-
riert und ihre Stellungnahme zu den Aussagen Croisets mit einem «Zustimmungswert
» (z) in folgenden Abstufungen versehen: o = keinerlei
Beziehung, i = unbedeutende Einzelheiten zutreffend, 2 = teilweise zutreffend
, 3 = im Wesentlichen zutreffend, 4 = überraschend und sehr
spezifisch zutreffend. Vorübergehend wurde bei größeren Versuchskollektiven
eine schriftliche Stellungnahme und Bewertung eingeholt, doch
wurde dieses Verfahren später zugunsten der Exploration durch geübte
Interviewer aufgegeben.

Zur ersten Orientierung wurden die Aussagen Croisets auf ihre « Spezifität
» durch drei unabhängig voneinander arbeitende Beurteiler geschätzt
. Sie erhielten eine «Gewichtszahl» (p). Es wurden 4 p-Stufen unterschieden
: 1 bei Alternativmöglichkeiten und unspezifischen Aussagen
(«wohnt in einem hohen, hellen Haus»), 5 bei detaillierten Angaben, die
einen nicht alltäglichen Sachverhalt präzis beschreiben. Die Stufen 2 und
3 gaben Grade zunehmender Spezifizierung an. Der Wert 4 wurde ausgelassen
, um hochspezifische Aussagen besonders hervorzuheben. Diese
Ermessenswerte wurden später durch die empirische Bestimmung aus der
mittleren Zustimmung ersetzt (vgl. S. 25), die Schätzung aber zur Orientierung
und Übung beibehalten.

Aus dem Produkt zwischen Gewichtszahl p und Zustimmungszahl
z wurde für jede Einzelaussage und jeden Versuchsteilnehmer eine
Punktzahl ermittelt. Die Punktzahlen für die Einzelaussagen wurden für
jeden Versuch und jede Versuchsperson addiert und ergaben eine Rangordnung
von einer Höchstzahl bis zu einem untersten Wert. Ragte die
Höchstzahl erheblich über den Durchschnitt hinaus, war zu vermuten,
daß der betreffende Teilnehmer die von Croiset gemeinte Zielperson ist.
Erst dann erfolgt die Auslosung. Kommt die vorher auf Grund der Exploration
vermutete Zielperson auf den von Croiset vorausgesagten Platz
(der den Interviewern, um Beeinflussung zu vermeiden, nicht bekannt
sein darf) zu sitzen, ist der Versuch ein voller Treffer, dessen Signifikanz,
wie später dargelegt wird, zu einem Teil statistisch erfaßbar ist. Kommt
die vermutete Zielperson bei der Auslosung nicht auf den vorausgesagten
Platz zu sitzen, kann immer noch die Zustimmungshöchstzahl in
ihrem Verhältnis zu der Zustimmungsrangordnung im Versuchskollektiv