Freiburger historische Bestände - digital

PRAEKOGNITION IM QUALITATIVEN EXPERIMENT II

auf die Wahrscheinlichkeit untersucht werden, nicht zufällig zu sein. Wie
bei dem exploratorischen Verfahren muß natürlich die subjektive Zustimmung
- wo es möglich ist - durch eine eingehende, objektivierende
Nachprüfung kontrolliert werden.

3. Aus noch darzulegenden Gründen wurde als weitere Variation eingeführt
, daß die Versuchspersonen erst nach Fixierung der Voraussagen
Croisets von Drittpersonen, die diese nicht kennen, zur Teilnahme aufgefordert
werden oder - besser noch - nach eine m Zufallsverfahren aus einem
großen Kollektiv (z. B. Immatrikulationsliste) ausgewählt werden.

4. Einige Versuche wurden nach einem «reinen Losverfahren»
durchgeführt, bei denen Croiset nur das Resultat einer Auslosung voraussagte
, ohne auf zu besetzende Plätze Bezug zu nehmen. Die Verfeinerung
der Methode, die hier in Umrissen skizziert wurde, brachte eine erhebliche
Komplizierung des Versuchs Verfahrens mit sich. Jedes Experiment erforderte
einen großen Apparat, der aber die spannungsvoll geladene, lebensnahe
Versuchs Situation als Voraussetzung für die Entfaltung der
Fähigkeiten Croisets nicht zerstören durfte.

Diskussion von Methoden und Ergebnissen an Beispielen

L Ein exploratorisches Experiment :

Im Juni 1953 habe ich mit Tenhaeff in drei pfälzischen Volkshochschulen
exploratorische Experimente veranstaltet. Weder wir noch Croiset
waren vor den Versuchen in den Städten gewesen. Am 3. Juni 1953
machte Croiset in Gegenwart von Tenhaeff und mir in Neustadt a. d. W.
um 14 Uhr eine Voraussage für einen in Pirmasens am selben Tage stattfindenden
Experimentalabend. Er wählte auf einem Bestuhlungsplan
selbst Platz Nr. 73. Seine Aussagen wurden auf Tonband aufgenommen:

1. Ich sehe eine Dame, ungefähr 30 Jahre alt oder etwas jünger, die oft eine
Weste aus Angora-Wolle trägt.

2. Sie hat eine weiße Bluse an.

3. Bei dieser Dame sehe ich einen Mann, der mich an einen Filmschauspieler
erinnert, der vor Jahren in einem Film «Der Privatsekretär» zusammen mit
Martha Eggert gespielt hat. Er hat auch eine Ähnlichkeit mit Churchill.

4. Wohnt diese Dame in der Nähe eines roten Gebäudes, vor dem hohe Säulenträger
sind ? Ich sehe auch hohe Stufen. Kommt die Dame viel in dieses