Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0033
PRAEKOGNITION IM QUALITATIVEN EXPERIMENT 29

können, sei es durch eine genaue Feststellung seines bildhaften Eindrucks
(phänomenologische Analyse), sei es durch ein Nachforschen
nach dem Sinn seiner Angabe. Der Sensitive darf aber nicht überfordert
werden, sonst verliert er seine Spontaneität.

Eine Reihe von Aussagen (Marie Antoinette, Modeentwürfe, Wunsch,
nach Griechenland zu reisen, Gespräch unter der Laterne), die durch empirische
Gewichtsklassen-Eestimmung den höchsten Wert 5 erhielten,
haben im Vergleich zu den zentralen Persönlichkeitsmerkmalen mehr
peripheren Charakter: sie gehören zu den bagatellartigen Erlebnissen,
die in vielen Aussagen Croisets zu finden sind. Das häufige Auftreten
solcher Aussagen, die sehr spezifisch sein können, spiegelt eine Eigenart
medialer Eindrücke, die nicht auf Wesentliches gerichtet werden können.
Croiset selbst sagt, daß er zur Charakterisierung der Zielpersonen kleine
Erlebnisse bevorzugen muß, um Indiskretes zu vermeiden.

Die Frage ist zu untersuchen, ob dieses Experiment den praekogniti-
ven Faktor eliminiert. Croiset war nicht bekannt, daß Dr. N. an dem Experiment
als Versuchsperson teilnehmen würde. Er kannte ihn flüchtig, wußte
aber keinerlei Einzelheiten über seine Tätigkeit und Lebensverhältnisse
. Hätte Dr. N. erst nach Festlegung der Aussagen von dem geplanten
Versuch erfahren, wäre das auf alle Fälle für Telepathie gewichtige
Ergebnis darüber hinaus von praekognitiver Bedeutung, obwohl die
Auslosung durch die Unstimmigkeit zweifelhaft wurde.

Demgegenüber ist Losversuch I/2 ein bedeutsamer Hinweis auf Prae-
kognition auch unabhängig von der Auslosung, denn zur Zeit der Aussage
Croisets hatte die Zielperson, wie festgestellt wurde, noch gar nicht
die Absicht, zu ihrer Schwester zu reisen. Außerdem ergab sich die Notwendigkeit
der Stellvertretung erst kurz vor der Auslosung. Hinzu
kommt, daß hier die Versuchsperson eindeutig mit dem richtigen Los
herauskam, doch war die vereinfachte Auslosung theoretisch nicht einwandfrei
gegen eine paranormale Steuerung geschützt. Die unbewußte
Selektion Croisets bei den beiden Losversuchen wiederholt eine vielfach
gemachte Beobachtung: er bevorzugt affektive Konnexe, wenn ein
Versuchskollektiv solche ermöglicht. Bei I/2 stand die ihm und mir unbekannte
Zielperson als Schwester einer meiner Bekannten mittelbar mit
mir in Beziehung. Es wäre von größtem Interesse, zu untersuchen, ob
sich die in einem Kollektiv möglichen affektiven Konnexe auch gegen
ein völlig mechanisiertes Losverfahren (Abhebung nach Geigerzähler-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0033