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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0044
4-0 ANTON NEUHÄUSLER

vozierten telepathischen Leistung. Es kommt nun ganz darauf an: Hatte
der Paragnost, um diese treffende Aussage zu machen, nur eine oder nur
wenige Aussage-Gelegenheiten, oder aber braucht er viele Aussagen, um
auch diese eine treffende dabei zu haben ? Anders gesagt: Erfüllt er die Aufforderung
zur Aussage unmittelbar, nämlich mit einer bestimmten Antwort
, oder nur mittelbar, mit einer großen «Auswahl» von Antworten,
unter denen wohl auch eine richtige sein wird ?

Wenn er die große Auswahl braucht, ist er im Grunde ein Rater und
kein Paragnost. Denn er verläßt sich auf den Zufall, der, wenn man ihm
nur genügend Gelegenheit gibt, «gelegentlich» auch glückliche Treffer
liefert. Seine Lieferung von Treffern aber erfolgt nicht im entferntesten
so prompt wie die Lieferung von Treffern, die ein echter Paragnost besorgt
. Dieser Unterschied von unverzüglicher und verzüglicher, nur
dann und wann bemerkenswerter Leistung, der echte und unechte parapsychische
Aussagen scheidet, drängt sich dem Beobachter zunächst eindrucksmäßig
, mit situationsstarker Evidenz auf. Dennoch reicht diese
Evidenz, so hinreichend sie für eine subjektive Überzeugung sein mag,
für eine objektive Bezeugung noch nicht aus. Gerade wenn es sich um
eine, oder höchstenfalls um ganz wenige Aussagen handelt, treten zwei
Interpretations-Standpunkte in Kontrast, der eine: Obwohl der Demonstrant
nur eine oder zwei Gelegenheiten hat, eine Aussage zu machen, gelingt
ihm doch sofort eine sehr spezifische zutreffende Aussage. Er
braucht nicht, wie der Zufallsrater, eine Serie von Gelegenheiten, um endlich
bei einer den Nagel auf den Kopf zu treffen. Seine Aussage wurde
also tatsächlich provoziert. Der andere Standpunkt sagt: Gerade weil der
Demonstrant nur eine oder zwei Aussagen macht, können sie Zufallstreffer
sein, er hat eben Glück gehabt. Laßt ihn nur mehr Aussagen machen
und er wird versagen.

Es ist klar, daß der Streit schließlich nur durch die «mehr Aussagen»
entschieden werden kann. Wenn die erste Aussage tatsächlich eine provozierte
war, dann müssen sich, damit dieser Eindruck nicht verwischt
wird, auch weitere Aussagen provozieren lassen, der Demonstrant muß
weitere «prompte Lieferungen» bringen. Wenn er jedoch in der Folge
ins uferlose Raten gerät, scheint er tatsächlich am Anfang nur Glück gehabt
zu haben und ein Zufallsrater zu sein. Selbstverständlich ist das damit
nicht bewiesen, es könnte ja seine anfänglich aktuelle paragnostische
Fähigkeit auch plötzlich versagt haben. Aber diese Möglichkeit darf nicht


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