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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0045
ZUFALL UND PROVOKATION PARAPSYCHISCHER LEISTUNGEN 41

als wissenschaftliche Rechtfertigung schwacher paragnostischer Karriere
gelten. Sonst gießt man jenen ganz zu Unrecht Wasser auf ihre Mühlen,
die immer wieder hämisch behaupten, die parapsychische Begabung trete
nur «sporadisch» auf und die Parapsychologen hätten deshalb stets eine
Ausrede, wenn ein «Hellseher» versage. Solche Ausreden haben die Parapsychologen
nicht nötig, und wir wollen auch gar nicht mit ihnen liebäugeln
. Denn es gibt nun einmal Paragnosten, bei denen das Maß der
Lieferung zutreffender Aussagen auf Bestellung alles übersteigt, was auf
Grund einer nur zufälligen Ansammlung von Aussagen zu erwarten wäre.
Sie liefern die Treffer sozusagen laufend, jedenfalls aber mit so geringen
Lücken von Nieten, daß das Verhältnis der Zahl ihrer Aussagen überhaupt
zur Zahl der Treffer nichts mehr mit dem Verhältnis zu tun hat, das
auf Grund des bloßen Zufalls zustande käme.

Daraus folgt, daß sie entweder einen geheimen Consens mit dem Zufall
haben, der sich ihnen zuliebe selbst überbietet, der sich selbst untreu
wird und sich provozieren läßt - oder daß sie mit dem Zufall eben nichts
zu tun haben, sondern daß sie sich selbst auf parapsychische Leistungen
hin provozieren lassen. Es ist ersichtlich, daß die zweite Lösung logischer
ist.

Allerdings ist noch eines einzuwenden: Bei Versuchen mit Paragnosten
können wir in der Regel wiederum nur auf Grund eines allgemeinen Eindrucks
- der «überwältigend» sein mag - urteilen, daß das Verhältnis der
Zahl ihrer Treffer zur Zahl ihrer Aussagen überhaupt weit über der Zufallserwartung
liegt. Es präzis quantitativ zu bestimmen, wäre zwar keine
theoretisch, aber doch praktisch undurchführbare Aufgabe, weil die Aussagen
zum Teil komplex sind und je verschiedenen Spezifitätswert haben.
Man kann die Aussage «eine Frau» nicht im gleichen Sinn als Treffer
werten wie die Aussage «eine Krankenschwester». Wenn wir also eine
Evidenz suchten, die über den frappanten Einzelfall hinausreicht und
diese in der Häufung von Treffern über das zufällige Maß hinaus zu finden
glaubten, leidet diese Evidenz nicht wieder an einer gewissen Unbestimmtheit
, da wir ja das fragliche Verhältnis der Trefferzahl zur gesamten
Aussagezahl bestenfalls nur schätzungsweise ausdrücken können?
Genügt der Eindruck einer «laufenden Lieferung» oder zumindest einer
unerhörten Verdichtung von Treffern ?

Man möchte sagen, Rhine und seine Mitarbeiter hätten es in dieser Beziehung
besser, weil es sich bei ihren Versuchen um einfache Aussagen


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