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ANTON NEUHÄUSLER

und müssen wir fordern, ja wir haben es schon getan. Denn nichts anderes
ist die Forderung nach einer «laufenden Lieferung », zumindest nach
einer Verdichtung von Treffern, als die Forderung der Wiederholbarkeit
der parapsychischen Leistung. Diese Wiederholbarkeit darf nicht nur die
eines gelegentlichen «noch einmal» sein, das der Zufall beschert, sondern
ist die eines Anspruchs, einer « Stellung » auf die Leistung hin. Provokation
parapsychischer Treffer muß wiederholbare Provokation sein,
um sich als solche auszuweisen. Über das Maß dieser Wiederholbarkeit,
über seine letzte Fundiertheit im Begriff der Wahrscheinlichkeit - der
selbst gefühlsfundiert ist - haben wir genug ausgeführt.

Die Wiederholbarkeit parapsychischer Treffer zeigt sich nicht nur bei
guten Paragnosten, sondern, auf eine etwas verstecktere Weise, erst recht
in den ESP-Reihenversuchen. Denn eine Versuchsreihe besteht aus, sagen
wir zum Beispiel, 500 Teilversuchen. Wenn meine Versuchsperson
500 mal die 25 Karten durchsagt und einen Trefferdurchschnitt von 9 erreicht
, dann ist offensichtlich, daß sie die Trefferzahl um 9 sooft wiederholt
hat, daß sich ihr Durchschnitt ergab. Wollte man aber sagen: nein,
meistens riet er unter 9, er hatte nur einige Male das Glück, 15, ja 20 Karten
zu erraten, nur dadurch kam der hohe Durchschnitt zustande, so vergißt
man eines: Wenn jemand in einem Spiel 20 Karten errät, so zeigt sich,
schon in diesem Spiel, eine Wiederholung der Trefferleistung an, die den
Zufall abweist. Man kann jeden einzelnen Rateakt als Einzelexperiment
ansprechen, und wenn ich 20 solche Trefferexperimente mache, so nur
auf Grund der Fähigkeit zu ihrer Wiederholung. Die Signifikanzen der
Versuche kommen nur durch Wiederholung von Treffern über das Zufallsmaß
zustande. Der Begriff der Wiederholbarkeit ist also auch das A
und O parapsychischer Versuche, nur in einer dem Bereich angemessenen
Weise. Auch eine bedingte Wiederholbarkeit einer Leistung verbürgt eine
ursprüngliche Fähigkeit zu dieser Leistung. Man wird auch einen Schützen
, der «wiederholt» einen Zwölfer schießt - obwohl er nur relativ wenig
Schüsse frei hat - noch einen guten Schützen nennen, wenn er zwischendurch
eine kleinere Ringzahl schießt. Seine Leistung ist provozierbar
bzw. wiederholbar im Rahmen der Schwankungen der menschlichen
Fähigkeiten überhaupt. Das gilt mutatis mutandis von den parapsychischen
Leistungen.


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