Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0052
48 GERHARD SCHMIDTCHEN

logie beobachten, die sich weitgehend unabhängig von den Schiedssprüchen
vollziehen, die in dem kleinen Orden der Wissenschaftler fallen.

Mit dem Blick auf die Bevölkerung gewinnen wir eine Perspektive, in
der sich der Unterschied zwischen Wahrem und Unwahrem an der Astrologie
verliert. Man hat es nur mehr mit der Realität des Bewußtseins zu
tun, das sich ja oft genug gar nicht darum schert, wie es um die logische
oder wissenschaftliche Vereinbarkeit seiner Inhalte bestellt ist. Der sehr
idealistisch geschulte Akademiker wird sich freilich erst daran gewöhnen
müssen, daß ihm Dinge, die er bereits sicher auf dem Schuttabladeplatz
der Ideengeschichte wähnte, zuweilen apportiert werden.

Welche Rolle spielt die Astrologie im Bewußtsein der Bevölkerung?
Diese Frage läßt sich nicht durch allgemeine Überlegungen beantworten,
sondern nur mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Methoden, und zwar empirischer
Methoden. Vor einigen Jahren wurden in der Bundesrepublik
zum erstenmal die Beobachtungsinstrumente der Umfrageforschung*
auf das Thema Astrologie gerichtet. Interviewer suchten einen Querschnitt
von 2 ooo erwachsenen Personen (ab 18 Jahre) auf, der nach Gesichtspunkten
systematischen Zufalls zusammengesetzt war. Diese 2 000
Personen stellen nach Geschlecht, Alter, Beruf, nach der Größe und der
regionalen Lage des Wohnortes einen sogenannten repräsentativen Querschnitt
oder ein soziales Miniaturbild der gesamten Bevölkerung der
Bundesrepublik dar**.

* Eine kurz gefaßte Einführung in die Methode der Umfrageforschung enthält
das «Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1947-195 5» (Elisabeth Noelle
und Erich Peter Neumann, Verlag für Demoskopie, Allensbach am Bodensee,
1956). Dort findet sich auch eine Übersicht über die wichtigste Fachliteratur.

** Die Auswahl der zu befragenden Personen erfolgte nach dem sogenannten
Quotenverfahren. Dabei wurden die Befragungsaufträge an Hand der amtlichen
statistischen Unterlagen anteilmäßig auf die Länder und Regierungsbezirke
aufgeteilt und innerhalb dieser regionalen Einheiten auf Großstädte,
Kleinstädte und Landgemeinden; weiter auf Männer und Frauen, auf die verschiedenen
Altersgruppen und die Berufskreise. Insgesamt wurden 2 101 erwachsene
Personen (ab 18 Jahre) in der Bundesrepublik und West-Berlin befragt
. An der Befragungskampagne waren 321 erprobte Außenmitarbeiter des
Instituts für Demoskopie beteiligt.

Die befragte Personengruppe entspricht in ihrer Zusammensetzung den
Daten der amtlichen Statistik. Diese Übereinstimmung im Rahmen der statistischen
Toleranzen ist eine notwendige Voraussetzung dafür, daß die Ergebnisse
verallgemeinert werden dürfen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0052