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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0063
SOZIOLOGISCHES ÜBER DIE ASTROLOGIE 59

Übereinstimmung mit der Astrologie zur stärksten Ablehnung. Die Herstellung
dieser Rangordnung basiert im wesentlichen auf dem Urteil des
Auswertenden, bzw. auf dem übereinstimmenden und unabhängigen Urteil
einer Gruppe von Auswertenden. Für diese Art der Rangordnung hat
sich deswegen in der englischen Fachliteratur der Ausdruck «judgement
scale» eingebürgert.

Die Zäsuren zwischen den positiv, weniger positiv und schließlich negativ
zur Astrologie Eingestellten sind nicht wortwörtlich zu nehmen,
nicht auf die Prozentzahl genau zu verstehen. Bei anders lautenden Ermittlungen
würden sich etwas abweichende Schnitte eingestellt haben.
Das ist bei allen psychologischen Skalen so: hier gibt es keine objektive
Metrik, sondern nur eine Rangordnung, ein Mehr oder Weniger an Intensität
, aber keinen Siedepunkt, keinen Gefrierpunkt, keinen Aggregat-
Zustand. Nur die Neigungen werden sichtbar. Wozu sie führen, ließe
sich nur in Relation auf eine bestimmt zu fixierende Situation sagen. Beispielsweise
würde uns etwa ein Plebiszit über ein Verbot der Astrologie
mit einem bestimmten «Schnittpunkt» zwischen Pro und Kontra versehen
. Ein ganz anderer «Schnittpunkt» würde sich ergeben, wenn man
Eltern fragen würde, ob sie bereit wären, ihre Kinder in Astrologie
unterrichten zu lassen.

Trotz der angedeuteten Schwierigkeiten läßt sich die Ausdehnung des
Terrains, das Astrologie heute psychologisch in Deutschland besitzt, ungefähr
abschätzen. Wir sahen, daß rund 15 Prozent der Bevölkerung an
die Axiome der Astrologie glauben und die meisten ihrer Erscheinungsformen
akzeptieren. Das sind heute, grob gerechnet, zwischen 5 und
6 Millionen Menschen.

Welchen Kontakt hat die Bevölkerung mit Astrologie? Und welche
Astrologie ist das? Von 100 Erwachsenen scheinen zu irgendwelchen
Zeiten 25 über den «Stand ihres Horoskopes» unterrichtet zu sein.

Die Horoskope in Zeitungen und Zeitschriften sind die frequentierteste
Quelle astrologischen «Wissens». Von 100 Personen, die sich überhaupt
mit Astrologie in irgendeiner Weise praktisch beschäftigen, wenden
sich 82 ausschließlich den «Horoskopen» in Zeitungen und Zeitschriften
zu. Umgang mit Astrologie ist demnach weitgehend gleichbe-


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