Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0078
74

BRIEFE, DISKUSSION, KOMMENTARE

Offenbar ist Herr G. Okkultist, daß er annimmt, beim Zufall beeinflusse die
Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft, denn reiner Zufall bedeutet ja gerade
dem Sinne nach die Unabhängigkeit des gegenwärtigen Geschehens vom
Vergangenen.

Wenn Herr Gubisch meint, daß Rhine durch das Auswechseln der Versuchspersonen
den Ausgang der Versuche beeinflusse, so entpuppt er sich eigentlich
als Anhänger von Rhine, denn mehr, als daß der Ausgang der Versuche
von den Versuchspersonen abhängt, behauptet Rhine ja gar nicht.

In Wirklichkeit liegt die Sache so: Wir wollen die ASW-Karten der Bequemlichkeit
wegen mit i bis 5 numerieren, statt sie durch 5 Figuren zu unterscheiden
. Hundert Versuche ergeben dann irgendeine bestimmte Anordnung
der Zahlen 1 bis 5. Es gibt im ganzen genau 5100 verschiedene Anordnungen,
unter denen natürlich z. B. auch die ioofache Wiederholung der 1 vorkommt.
Jede dieser Anordnungen, auch die letztgenannte, hat die gleiche Wahrscheinlichkeit
, sich bei 100 Versuchen zu realisieren, also die Wahrscheinlichkeit
1:510°. Bezeichnen wir mit ax (10°), a2 (10°), ..., a6 (10°) die Anzahl der Male,
die 1, 2, 3, 4, 5 in einer vorliegenden Anordnung auftreten. Dann überwiegt
die Anzahl derjenigen Anordnungen, für die sämtliche Quotienten (10°) :
a k (10°) dicht bei 1 liegen, bei weitem die Anzahl der Anordnungen, für die das
nicht der Fall ist. Dies gilt aus rein kombinatorischen Gründen und hat nichts
mit Wahrscheinlichkeit zu tun.

Macht man statt 100 Versuchen deren 1000, so gibt es 5 1000 mögliche Anordnungen
, die wieder untereinander gleich wahrscheinlich sind, also auch die
iooofache Wiederholung der 1. Jetzt aber überwiegt wieder aus kombinatorischen
Gründen die Anzahl der Anordnungen, in denen die entsprechenden
Quotienten alle dicht bei 1 liegen in noch viel höherem Verhältnis als vorher
die, für welche das nicht der Fall ist. Entsprechend geht es weiter bei Vergrößerung
der Versuchszahl.

Es ist also überhaupt keine Rede davon, daß bei Vergrößerung der Versuchszahl
in einer Versuchsreihe etwa auffallend oft bzw. auffallend selten eingetroffene
Zahlen dann seltener bzw. öfter auftreten müßten. Die Aussage lautet
vielmehr: Diejenigen Versuchsreihen, in denen die genannten Quotienten
nicht alle dicht bei 1 liegen, werden im Verhältnis zu den anderen immer seltener
. Die Ergebnisreihe aber, die nur aus der Ziffer 1 besteht, behält immer dieselbe
Wahrscheinlichkeit wie jede andere fest vorgegebene Anordnung gleicher
Länge.

Von dem Ausgleich, den sich Herr Gubisch in einer Versuchsreihe erträumt,
kann also überhaupt nicht die Rede sein.

Damit ist sein Einwand, auf gute Ergebnisse müßten schlechte folgen, die
durch den Wechsel der Versuchsperson unterdrückt würden, als völlig unsinnig
abgetan. Herr Rhine hat also durchaus das Recht, Versuchsreihen abzubrechen
und eine Versuchsperson durch eine andere zu ersetzen, wann und sooft
er will, er muß nur bei jeder Versuchsperson natürlich das Ergebnis jedes


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0078