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BUCHBESPRECHUNGEN

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und Ergebnissen der quantitativ-statistischen Forschung, von den Kontroversen
über ihre Bewertung, von philosophischen und tiefenpsychologischen
Aspekten und der biologischen Bedeutung der ASW (außersinnliche Wahrnehmung
), an der die Organisatoren des Symposiums besonders interessiert waren.

Von den eingeladenen Teilnehmern haben 9 auf dem Gebiet der ASW-For-
schung seit Jahren gearbeitet, 3 haben sich mit dem Problem vorwiegend psychologisch
, statistisch und philosophisch beschäftigt; andere, darunter eine
Reihe von Biologen, kamen als Interessierte.

Der Vorsitzende (A. S. Parkes, Institute for Medical Research) bemerkt einleitend
, Millionen von ASW-Kartentests hätten in den letzten 25 Jahren gezeigt
, daß eine kleine Anzahl von vielen untersuchten Personen fähig ist, Karten
während langer Zeiträume weit über die Zufallswahrscheinlichkeit hinaus
richtig zu «raten». Dies bedeute auf jeden Fall eine Herausforderung an die
moderne Wissenschaft: entweder habe man es mit einer großen biologischen
Entdeckung zu tun: der Fähigkeit, außerhalb der bekannten Sinnesorgane in
einem gewissen Maße zu perzipieren oder mit der «widerwärtigen» Schlußfolgerung
, daß überaus eindrucksvolle Resultate als statistische Artefakte auftreten
können und die geläufigen Wahrscheinlichkeitstheorien daher als unzureichend
angesehen werden müssen.

R. A. McConnell (Biophysics Department, University of Pittsburgh) stellt
in seinem Beitrag «Die Art der Laboratoriumsbeweise für außersinnliche
Wahrnehmung» die Testmethoden und Richtlinien der statistischen Auswertung
dar und kommt zu dem Schlüsse, daß die besten ASW-Ergebnisse nicht
durch Gegenhypothesen erklärt werden können.

D. J. West (Society for Psychical Research, London) setzt sich in seinem Referat
über «Die Stärke und Schwäche der vorhandenen Evidenz für außersinnliche
Wahrnehmung» mit dem Paradox auseinander, daß die Mehrheit der Naturwissenschaftler
gegenüber beinahe vollkommenen experimentellen Nachweisen
eine zweifelnde oder indifferente Haltung einnehmen. Die Ursache sieht
West darin, daß ASW-Effekte nicht grundsätzlich wiederholbar und hochbegabte
Versuchspersonen, bei denen die Wiederholbarkeit in einem gewissen
Maße gegeben ist, selten sind, weiter, daß ASW-Resultate auch von den Experimentatoren
abhängen. In der Diskussion gibt West dafür ein eindrucksvolles
Beispiel (S. 45): Mr. Fisk hatte mit Kartenexperimenten Erfolge, Dr.
West nicht. In einem gemeinsam veranstalteten Experiment wurden versiegelte
Kartenpäckchen an die erfolgreichen Versuchspersonen geschickt. Die Karten
wurden teils von Fisk, teils von West vorbereitet und alle in gleicher Weise von
Fisk verpackt und verschickt. Mit einer Ausnahme wurden mit dem von West
gerichteten Material Zufallsergebnisse erzielt, während Fisk mit seinen Karten
weiter positive Resultate erzielte. Diese Beobachtung legt nahe, daß es «negative
Katalysatoren» unter den Experimentatoren gibt.

J. Fräser Nicol (Cambridge, Massachusetts) schließt mit seinem Referat über
«Einige Schwierigkeiten auf dem Wege der wissenschaftlichen Anerkennung
der außersinnlichen Wahrnehmung» an West an. Neben dem Hindernis man-


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