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BUCHBESPRECHUNGEN

gelnder Wiederholbarkeit scheint ihm die ungleiche Beurteilung der Qualität
parapsychologischer Veröffentlichungen in den Fachkreisen selbst ein hemmender
Faktor zu sein.

G. D. Wassermann (Department of Mathematics, King's College, Durham)
entwickelt in einem «Umriß einer Feldtheorie von organismischer Form und
Verhalten» einen breit angelegten Entwurf, in dem er mittels des Feldbegriffes
versucht, biologische Phänomene und außersinnliche Wahrnehmung auf physikalische
Begriffe zu reduzieren.

G. Spencer Brown (Christ Church, Oxford), der auf dem Utrechter Kongreß
durch seine Behauptung, die statistischen ASW-Ergebnisse seien mathematische
Illusionen, eine lebhafte Kontroverse ausgelöst hatte, gibt nun in einem
kurzen Referat «Die Daten der parapsychologischen Forschung» immerhin zu,
daß ASW zwar unwahrscheinlich, aber keine gänzlich zu vernachlässigende
Hypothese sei. Näherliegend scheinen ihm innere Widersprüche in den Axiomen
der Wahrscheinlichkeitsrechnung selbst oder eine falsche Anwendung der
Wahrscheinlichkeitsverfahren.

Der Londoner Mathematiker G. S. Soal zeigt gegenüber diesen «Illusionstheorien
» in seinem Referat «Einige statistische Aspekte der ASW» (im Anschluß
an sein grundlegendes, gemeinsam mit F. Bateman veröffentliches Werk
«Modern Experiments in Telepathy», 1955), daß mit begabten Sensitiven über
lange Zeiträume wiederholbare Ergebnisse erzielt werden können, die unter
veränderten Versuchsbedingungen regelmäßig variieren. Es wäre absurd, solche
induktiven Korrelationen als mathematische Artefakte zu bezeichnen (vgl.
Seite 6 dieser Zeitschrift). In der Praxis arbeite das Wahrscheinlichkeitsmodell
im ganzen ausgezeichnet. Ein zweites Referat von Soal «Ein Fall von
Pseudo-ASW» behandelt ähnlich wie E. J. Dingwalls Ausführungen über
«Die Simulation der Telepathie» Darbietungen, bei denen die bewußte oder
unbewußte Beobachtung von Ausdruckszeichen oder geringfügiger Indizien
Telepathie vortäuscht.

M. Pobers gibt in seinem Beitrag «Parapsychische Phänomene bei Primitiven
» Anregungen, die zahlreichen anekdotischen Berichte zum Anlaß systematischer
Forschung mit Methoden zu machen, die der vitalen Bedeutung der
ASW bei Primitiven gerecht werden. Die Zeit dränge, da die zunehmende
Durchdringung von primitiven Kulturen mit technischem Fortschritt wahrscheinlich
die Entfaltung der in Frage stehenden Fähigkeiten immer stärker
hindern werde.

J. Langdon-Davies (Gerona, Spanien) berichtet in einem Referat über
«Außersinnliche Wahrnehmung in europäischen bäuerlichen Bevölkerungen»
über Experimente mit drei spanischen Versuchspersonen, von denen ein 15 jähriges
Bauernmädchen besonders auffallende, immer wieder signifikante Ergebnisse
erzielt. In der Diskussion erweist sich der Referent als ein feiner Beobachter
des Einflusses der Feldsituation, vor allem der sozialen Konfiguration
der Versuchsteilnehmer auf die Leistungen der Sensitiven.

Zwei Referate mit gegnerischen Standpunkten behandeln das Problem der


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