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EIN ASTROLOGISCHES EXPERIMENT 91

scheinlich, ereignen sich aber trotzdem mit solcher Hartnäckigkeit, daß
sie sogar Anlaß zur Kritik an den Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung
oder wenigstens an deren Verwendbarkeit in gewissen Gebieten
geben.

Da ich bei der Analyse unbewußter Vorgänge häufig Gelegenheit hatte,
synchronistische, bzw. ESP-Phänomene zu beobachten, so habe ich mein
besonderes Augenmerk auf deren psychische Bedingungen gerichtet und
glaube gesehen zu haben, daß sie fast immer im Bereiche sogenannter
archetypischer Konstellationen vorkommen, d. h. in Situationen, welche
entweder einen Archetypus belebt hatten oder ihrerseits von der autonomen
Wirkung eines solchen hervorgerufen worden waren. Es ist diese Beobachtung
gewesen, die mich auf den Gedanken gebracht hat, die in der
Astrologie vorliegende archetypische Kombination zu einer quantitativ
bestimmbaren Antwort zu veranlassen. Dies gelang, wie das Resultat
zeigt, indem der arrangierende Faktor sozusagen mit Enthusiasmus meine
Anregung aufgenommen hat. Der Leser möge diesen Anthropomorphis-
mus, der zur Mißdeutung willkommensten Anlaß bietet, entschuldigen :
er paßt nämlich psychologisch vorzüglich und kennzeichnet den emotionalen
Hintergrund, aus dem das synchronistische Geschehen hervortritt.

Ich bin mir bewußt, daß ich an dieser Stelle die Psychologie des Archetypus
erörtern sollte. Es ist dies aber schon so oft und so ausführlich an
anderer Stelle geschehen,* daß ich mich hier nicht wiederholen will.

Ich bin mir auch bewußt, in welchem Maße der Eindruck der Unwahr-
scheinlichkeit durch Ereignisse solcher Art erweckt wird, und ihre relative
Seltenheit macht sie auch nicht wahrscheinlicher. Die Statistik
schließt sie deshalb aus, weil sie nicht zum durchschnittlichen Geschehen
gehören.

ZUSAMMENFASSUNG

Der Autor knüpft an das Kapitel II (Ein astrologisches Experiment) seiner Arbeit
«Synchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhänge» an, in dem er
eine statistische Untersuchung über die Beziehungen zwischen Horoskopfaktoren
Verheirateter entsprechend den Anschauungen der traditionellen Astrologie
beschreibt. Die in ihrer Gesamtheit überzufälligen Resultate deutet er als
synchronistisches Phänomen, d. h. als ein von archetypisch fundierten Erwar-

* Vgl. meinen Aufsatz: Theoretische Überlegungen zum Wesen des Psychischen
. Beitrag VII in «Von den Wurzeln des Bewußtseins», 1954, p. 499ff.


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