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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0106
DER EINFLUSS DER GESTIRNE
UND DIE STATISTIK

VON MICHEL GAUQUELIN

Das Problem einer möglichen Beziehung zwischen Mensch und Gestirn,
die gewöhnlich als «Astrologie» bezeichnet wird, stellte sich früher in
einer ganz anderen Weise als heute.

Zur Zeit der Chaldäer z. B. fand sich jeder Mensch in einen Animismus
eingebettet, der alle irdischen Vorgänge mit allen Himmelsvorgängen korrespondieren
ließ: die Frage der Teilnahme der Gestirne am menschlichen
Schicksal schien evident, alle Welt war davon überzeugt. Aber seitdem der
Mensch gelernt hat zu reflektieren, seitdem schließlich das moderne wissenschaftliche
Denken sich mit dem Problem dieser angeblichen Beziehung
befaßt, wurde die Antwort sogleich eine negative. So begegnen wir
heutzutage folgender Situation: zwei gegnerische Gruppen stehen sich
gegenüber:

- die Astrologen, die wie in früheren Zeiten auch weiterhin Auffassungen
vorbringen, die mit der modernen Wissenschaft völlig unvereinbar
sind,

- die Wissenschaftler, die die Astrologie insgesamt ablehnen, ohne sich
überhaupt die Mühe gegeben zu haben, diese Frage zu untersuchen.

Allem Anschein nach haben nach dem Stande unseres Wissens die Gegner
alle Chancen recht zu behalten. Man muß aber feststellen, daß sie ebensowenig
wie die Astrologen auf Grund objektiver Untersuchungen beweisen
können, ob astrologische Zusammenhänge bestehen oder nicht bestehen
. In der Tat verharrt jede der beiden antagonistischen Gruppen in
Vorurteilen und diese Haltung scheint der eigentliche Grund des sie trennenden
Konfliktes zu sein. Natürlich stellen sich vorgefaßte Meinungen bei
jedem Problem ein. Hier aber sind die Vorurteile derartig ausgeprägt, daß
sie es bis jetzt unmöglich gemacht haben, das Problem durch objektive
Untersuchungen anzugeben. Nun ist aber alles, was nicht methodisch einwandfrei
gewonnene Erfahrung ist, ohne Belang für die Wissenschaft.
Wenn die Astrologen und ihre Gegner sich bekämpfen, ohne sich jemals
gegenseitig zu überzeugen, handelt es sich im Grunde darum, daß die
einen ihre Aussagen niemals objektiv beweisen wollten (oder konnten)


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