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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0129
PARAPSYCHISCHE PHÄNOMENE 125

In diesen Dank möchte ich besonders die ermutigenden Worte einbeziehen
, die Magnifizenz Teilenbach bei seiner Festansprache zur Feier des
500jährigen Jubiläums der Albert-Ludwigs-Universität über die Beschäftigung
mit unserem Gebiet fand. Offen für die geistigen Strömungen und
Lebensmächte ihrer Zeit, sagte er, sucht die Universität « neue Musik, neue
Dichtung, neue bildende Kunst erkennend zu begreifen und ebenso die
alten und neuen Erscheinungen der Religion, der Geschichte und der Politik
wieder und wieder neu zu verstehen, ja, sie verschmäht es nicht, okkulte
Erscheinungen oder vor- und unwissenschaftliche Heilpraktiken zu
erforschen1.»

In einer vorwissenschaftlichen Phase nannte man den Bereich, um den
es hier geht, «Okkultismus». Ein skeptischer Sozialpsychologe definierte
ihn als « die Metaphysik der dummen Leute », die Geheimes und Verborgenes
wittern, wo ihre Ratio zum Begreifen nicht ausreicht. In einer weit-
offeneren Haltung sahen aber viele bedeutende Wissenschaftler aller Disziplinen
in den hier in Frage stehenden Durchbrüchen durch den gewohnten
Naturverlauf ein «unklassifiziertes Residuum» unserer Erfahrung - der
Ausdruck stammt von William James -, das mit den kritischen Methoden
der Wissenschaft untersucht werden müßte. Diese Aufgabe unternimmt
die Parapsychologie. Gegenstand dieses jungen Zweiges der Seelenkunde
sind natürliche Phänomene, die von psychischen Funktionen abhängen,
aber mit den bekannten Naturgesetzen nicht begriffen werden können.
Man nennt diese Phänomene «parapsychisch» und bringt mit dem Praefix
para = neben zum Ausdruck, daß sie neben den uns vertrauten, mit den
gewohnten Kategorien unseres Weltverständnisses begreiflichen Erscheinungen
auftreten oder aufzutreten scheinen. Max Dessoir hat die Begriffe
«Parapsychologie» und «parapsychisch» 1886 vorgeschlagen. Sie sind
in den letzten Dezennien international angenommen worden.

Seit jeher wird mit bemerkenswerter Gleichförmigkeit von Vorgängen
berichtet, welche die uns gewohnten, vertrauten Abläufe durchbrechen:
Begebenheiten, bei denen Menschen Ereignisse wahrzunehmen schienen,
die außerhalb der Reichweite ihrer Sinnesorgane liegen und von denen sie
auf normale Weise keine Kenntnis haben konnten oder gar ungewöhnliche
Begebenheiten, bei denen Menschen auf eine mechanisch unerklärbare
Weise auf Dinge der Körperwelt einzuwirken schienen. Im Bereich
der ersten Gruppe ist von Wahrträumen die Rede, die Gegenwärtiges und
sogar Zukünftiges offenbaren, von Ahnungen, Visionen, Zweitem Ge-


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