Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0133
PARAPSYCHISCHE PHÄNOMENE 129

sprechen, wurde daher frühzeitig der Gebrauch der statistischen Methode
empfohlen. So nahm schon Charles Richet 1884 mit allerdings unzureichenden
Verfahren solche Versuche vor, andere folgten. Doch blieb die
offizielle Wissenschaft für dieses neue Forschungsgebiet unzugänglich:
schon die Behauptung einer den Raum auf unerklärliche Weise überbrük-
kenden telepathischen Verbindung zwischen Menschen stand in einem derartig
krassen Widerspruch zu der These von der Geschlossenheit des
klassischen naturwissenschaftlichen Weltbildes, daß es kaum zu einer kritischen
Diskussion über die ketzerischen Phänomene kam. Helmholtz soll
nach Barrett geäußert haben: «Weder die Zeugnisse aller Mitglieder der
königlichen Akademie der Wissenschaften, noch das Zeugnis seiner eigenen
Sinne würden ihn auch nur von der Gedankenübertragung überzeugen
.» Noch viel mehr gelten diese apriorischen Bedenken für das «Hellsehen
in die Zukunft», die Prophetie oder Praekognition, die als nichtkausaler
Vorgang für unmöglich angesehen wurde. Die Grenzen möglicher
Naturphänomene schienen von der Wissenschaft abgesteckt. Schon
als Fragestellung wurde keine Überschreitung geduldet. Als aber immer
mehr Außenseiter von Rang und Namen sich für das neue Wissensgebiet
einsetzten, kam es zögernd an einzelnen Stellen zur Nachprüfung im akademischen
Rahmen. 1912 wurde John Coover, Professor für Psychologie
an der Stanford Universität in Kalifornien, ein gut dotierter Auftrag zur
Durchführung von Forschungsarbeiten über Telepathie und Hellsehen
erteilt. Das 1917 veröffentlichte Resultat der statistischen Untersuchungen
über das Erraten von Spielkarten oder Lottokugeln wurde von Coover als
zufällig bezeichnet, doch ergab später eine neue Bewertung, daß nur eine
Chance auf mehrere tausend besteht, daß der bloße Zufall für die erhaltenen
Resultate verantwortlich gemacht werden könnte. Es folgen die
Harvard Universität 1916 und mit positiv bewerteten Telepathie-Versuchen
1920 Heymans im Psychologischen Institut von Groningen. Ein
Jahrzehnt später, nahezu zur gleichen Zeit, als ich im Bonner Psychologischen
Institut eine experimentelle Arbeit über das Problem der außersinnlichen
Wahrnehmung durchführen konnte, kam es auf Anregung des
anglo-amerikanischen Psychologen William McDougall zur Gründung
eines Parapsychologischen Laboratoriums an der amerikanischen Duke
Universität, dessen Leitung Prof. J.B.Rhine innehat. Kleinere Abteilungen
wurden an anderen Universitäten eröffnet, Dissertationen über parapsychologische
Themen angenommen. Endlich wurde 1953 anläßlich


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0133