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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0134
I30 HANS BENDER

eines internationalen Kongresses für Parapsychologie in der Reichsuniversität
Utrecht dort ein Lehrstuhl für dieses Fach begründet, den mein holländischer
Kollege, Prof. Tenhaeff, innehat, ein Universitätsinstitut ist
angeschlossen. An der Universität Freiburg wurde mir 1954 eine Professur
für Grenzgebiete der Psychologie übertragen.

Rhine führte in die parapsychologische Forschung eine statistische Methode
ein, die der Theorie des Experimentes im Sinne der exakten Naturwissenschaft
entsprach: die bekannten Karten versuche. Damit begann
eine neue Phase der Parapsychologie: der Übergang von der qualitativen
zur quantitativen Forschung, die nahezu drei Dezennien lang mit einer
Konsequenz durchgeführt wurde, wie sie nur eine ausreichend finanzierte
Institution, ein Universitätslaboratorium, ermöglicht. Soeben erschien
unter dem Titel «Parapsychology. Frontier Science of the Mind» (Parapsychologie
. Grenzwissenschaft der Psyche) ein Rechenschaftsbericht des
Laboratoriums auf dem Gebiet der «außersinnlichen Wahrnehmung» und
der «Psychokinese».

II. Mit diesen beiden Stichworten sind die beiden großen Gruppen von
Phänomenen gekennzeichnet, die Hauptgegenstand der parapsychologischen
Forschung sind. Die Bezeichnung «außersinnliche Wahrnehmung»
(ASW, englisch extra-sensory perception, ESP) hat sich als Abkürzung für
die vorsichtigere Formulierung «Wahrnehmung außerhalb der uns bekannten
Sinnesorgane» eingebürgert. Vorzuziehen ist die neutralere Bestimmung
: ASW = Antwort auf einen äußeren Vorgang, der durch kein
bekanntes Sinnesorgan repräsentiert wird. Das Wort «Psychokinese»
faßt angebliche Bewirkungen zusammen, die durch ein Subjekt auf ein materielles
System ohne kausal erkennbare Mittelglieder ausgeübt werden.
Die von der Beobachtung spontaner Phänomene abgeleiteten drei Typen
der außersinnlichen Wahrnehmung: Telepathie, Hellsehen und Praeko-
gnition wurden auch in der neueren Forschung als Arbeitshypothesen unterschieden
und sehr viel Mühe darauf verwandt, die einzelnen Modalitäten
in Experimentalsituationen rein darzustellen. Als Telepathie bezeichnet
man, in der ursprünglichen Definition, die Übertragung eines seelischen
Vorgangs (Gedanken, Bilder, Gefühle, Empfindungen) von einer
Psyche auf eine andere ohne Vermittlung der bekannten Sinnesorgane.
Unter «Hellsehen» wird - im Unterschied zum allgemeinen Sprachgebrauch
- die außersinnliche Wahrnehmung von objektiven Sachverhalten


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