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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0140
I36 HANS BENDER

innerhalb eines Versuchsganges hatten, fand man dasselbe Verhalten auch
in früheren, darauf noch nicht analysierten Experimenten.

Ich erwähne diesen «decline effect», weil er bedeutsam für den zweiten
großen Problemkreis ist, den die quantitative Psi-Forschung in Angriff
nahm: die Untersuchung der Psychokinese. Zur Verifikation der psycho-
kinetischen Hypothese führte Rhine schon 1934 ein statistisch leicht auswertbares
Testverfahren ein, bei dem Versuchspersonen versuchen sollten
, durch bloßes Wünschen fallende Würfel so zu beeinflussen, daß bestimmte
Punktzahlen, auch niedere und hohe, gerade und ungerade Zahlen
, möglichst häufig erscheinen sollten. In neun Jahren exploratorischer,
d. h. vorbereitender Experimente - sie wurden 1943 publiziert - entwickelte
das Duke Laboratorium - wie Rhine in seinem neuesten Werk berichtet
- Verfahren, die allen Anforderungen zur Ausschaltung von Fehlerquellen
und Gegenhypothesen genügen. Entscheidende Experimente,
wie sie auch von dem Physiker McConnell in der Universität Pittsburgh
durchgeführt wurden, erreichten keine überzeugenden Treffer zahlen. Sie
zeigten aber mit einer Regelmäßigkeit, die Rhine als signifikant und beweisend
betrachtet, eine bestimmte Verteilung und einen Absinkungsund
Positionseffekt der Trefferzahlen.

Obwohl in der internationalen Parapsychologie die Auffassung vorherrscht
, daß die Versuche über Psychokinese weiterer Nachprüfung bedürfen
, hat Rhine das Gesamtergebnis seiner 30jährigen statistischen Laboratoriumsversuche
schon unter Einbeziehung der Psychokinese formuliert
: er sieht in den gefundenen Fakten zwingende Hinweise auf die Existenz
einer Wechselwirkung zwischen Individuum und Umwelt, die neben
der uns vertrauten sensumotorischen Kommunikation besteht. Er vermutet
, daß die außersinnliche Wahrnehmung und die Psychokinese Äußerungen
einer psychischen Grundfunktion sind, bei der eine kognitive
(wahrnehmende) Seite (nämlich Telepathie, Hellsehen und Praekogni-
tion) von einer motorischen (Psychokinese) unterschieden werden kann.
Diese Psi-Funktion soll außerhalb der bekannten physikalischen Energien
unabhängig von Raum und Zeit wirken. Parapsychologie wird nun definiert
als «the branch of inquiry which deals with nonphysical personal
Operations or phenomena». Diese Bestimmung wird ausdrücklich als eine
vorläufige, auf die heutige Physik und heutige Psychologie bezügliche,
bezeichnet, die der praktischen Orientierung dienen soll5.

Diese «Gesamtschau» auf das neue Forschungsgebiet mit ihren philo-


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