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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0141
PARAPSYCHISCHE PHÄNOMENE I 37

sophischen Implikationen wird von vielen parapsychologischen Forschern
als verfrüht bezeichnet. Man zieht es vor, die in das entscheidende
Stadium eingetretene Diskussion über die Realität der behaupteten Phänomene
zunächst auf die außersinnliche Wahrnehmung zu beschränken,
Telepathie und Hellsehen gelten übereinstimmend als statistisch erwiesen,
die Anerkennung der Praekognition stößt, wie Rhine richtig bemerkt, auf
persönliche Vorurteile: «Denjenigen, denen Praekognition philosophisch
unmöglich erscheint», schreibt er, «wird alles Beweismaterial
wahrscheinlich noch nicht genügen.» Die Folgerungen der Parapsycho-
logen sind aber weit entfernt, allgemein anerkannt zu sein. Man kann fragen
, warum die Fähigkeiten einer außersinnlichen Wahrnehmung noch
derartig umstritten sind, wo sie sich doch anscheinend durch verhältnismäßig
einfache Experimente mit Spielkarten nachweisen lassen? Der
Grund liegt in einer Eigenschaft der parapsychischen Fähigkeiten, die
ihre systematische Erforschung überaus schwierig macht: sie können
nicht, wie die normalen seelischen Funktionen, willkürlich gesteuert werden
, und sie scheinen außerdem nur bei wenigen Menschen in starkem
Maße vorhanden zu sein. So ist die Wiederholbarkeit der Experimente
nicht gewährleistet. Selbst bei begabten Sensitiven können positive Resultate
plötzlich ausbleiben. Über die Bedingungen, die ihre Entfaltung
begünstigen, tappt man zum großen Teil im Dunkeln.

Jedenfalls ist eine besondere, affektiv geladene Atmosphäre notwendig,
ein Klima der Spannung, des Wettstreites, der Neugierde und Erwartung.
Auch Eigenschaften des Versuchsleiters scheinen die «Feldsituation» entscheidend
mitzubestimmen. Es gibt Experimentatoren, die wie negative
Katalysatoren wirken und keine nennenswerten Ergebnisse erhalten. Dabei
scheint die katalytische Wirkung sich auch auf einem paranormalen
Wege auszuwirken, wie ein Bericht der englischen Experimentatoren
Dr. West und Dr. Fisk nahelegt: Fisk hatte mit Kartenexperimenten Erfolge
, West nicht. In einem gemeinsam veranstalteten Experiment wurden
versiegelte Kartenpäckchen an die erfolgreichen Versuchspersonen verschickt
. Die Karten wurden teils von Fisk, teils von West vorbereitet und
alle in gleicher Weise von Fisk verpackt und abgesandt. Mit einer Ausnahme
wurden mit dem von West gerichteten Material Zufallsergebnisse
erzielt, während Fisk mit seinen Karten weiter positive Resultate erreichte6
. So wird das Experimentieren auf diesem Gebiet überaus schwierig
, zeitraubend und oft enttäuschend. Dabei ist der parapsychologische


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