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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0143
PARAPSYCHISCHE PHÄNOMENE I 39

ten meines Wissens Fehler nicht wirklich haben nachweisen lassen. Zum
zweiten möchte ich daraufhinweisen, daß erkenntnistheoretische a-priori-
Gründe nicht ausreichen dürften, um die Existenz der außersinnlichen
Wahrnehmung abzulehnen.»

Ich glaube, Pauli recht zu verstehen, wenn ich diese Feststellung, «es
gäbe keine a-priori-Gründe gegen die Existenz einer außersinnlichen
Wahrnehmung», dahin interpretiere, daß ein solches Phänomen nicht in
einem prinzipiellen Widerspruch zu bekannten Naturgesetzen stände und
deshalb neben diesen auftreten könnte. Schaefer, den ich eben erwähnte,
teilt die Auffassung, daß die behaupteten parapsychischen Phänomene
kein Axiom der Physik verletzen, auch nicht die Praekognition (die Vorschau
), obwohl sie ihrem Wesen nach ein nicht-kausaler Vorgang sein
würde. Bei einer normalen Wahrnehmung werden von einem Vorgang
durch einen Energietransport Signale übermittelt, die von einem Rezeptor
aufgenommen und in einer allerdings unerklärten Weise in einen seelischen
Eindruck umgewandelt werden. Die Praekognition läge sicherlich
außerhalb dieses Schemas, denn hier ginge ja der «Eindruck» dem erst in
der Zukunft liegenden Vorgang voraus. Nur in einer Verletzung des Gesetzes
von der Erhaltung der Energie würde Schaefer einen Widerspruch
sehen8.

Die Polemik gegen die Parapsychologie beruht meist auf a-priori-Vorurteilen
, sei es als unberechtigte, von kompetenten Physikern abgelehnte
Verabsolutierung des physikalischen Wirklichkeitsbegriffes als Ausschlußprinzip
von ihm unabhängiger Erfahrungen, sei es, unformuliert
als affektive Einstellung, die zum Beispiel kurzschlüssig in der Behauptung
der Praekognition eine Aufhebung der Willensfreiheit sieht oder in
der Existenz der Psychokinese die Gefahr eines Allmachtsanspruches des
Menschen, beides Argumente, die aus einer religiös-moralischen Sicht
vorgebracht werden.

Aus der affektiven Einstellung heraus sind in jüngster Zeit auch Zweifel
an der Richtigkeit der Wahrscheinlichkeitsrechnung geäußert worden,
weil aus dieser ja sich die Resultate der statistischen Parapsychologie herleiten
. Ich erwähnte schon Spencer Brown, der diesen Standpunkt vertritt
und dadurch die Resultate der quantitativen Forschung in der Parapsychologie
als mathematische Illusionen abtun will. Er versuchte, zur Begründung
dieses Standpunktes Zahlenreihen, die durch Glücksspiele unabhängig
voneinander entstanden sind, miteinander in Beziehung zu


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