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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0144
140 HANS BENDER

setzen, zu korrelieren, um überzufällige Übereinstimmungen zu rinden.
Die Ergebnisse erreichten bei weitem nicht die t-Werte (d. h. die Anti-
zufallswahrscheinlichkeiten) der parapsychologischen Kartenversuche
und konnten, wie zu erwarten war, nicht überzeugen. Die Frage von
Spencer Brown ist falsch gestellt. An der Anwendbarkeit der Wahrscheinlichkeitsrechnung
auf die bisherigen naturwissenschaftlichen Gebiete ist
nicht zu zweifeln. Sie hat dort ihre Anwendbarkeit bewiesen, weil die aus
ihr gezogenen IFolgerungen entweder der Erfahrung entsprachen und vor
allem technisch verwertbar waren - ohne Wahrscheinlichkeitsrechnung
gäbe es keine Atombombe - oder, falls sie der Erfahrung nicht entsprachen
und etwa zu abnormen Antizufallswahrscheinlichkeiten führten wie bei
den ASW-Versuchen, sich stets Gründe aufdecken ließen, die dem bisherigen
Erfahrungsbereich angehörten. In beiden Fällen: wenn Naturvorgänge
der Wahrscheinlichkeitsrechnung entsprechen, bzw. wenn sie ihr
nicht entsprechen, aber Gründe dafür aufdeckbar sind, läßt sich voraussagen
, wie die betreffenden Vorgänge sich bei wiederholten Versuchen
verhalten werden. Es ist also möglich, Voraussagen zu machen, die durch
spätere Erfahrungen bestätigt werden. Diese Erfahrungen beziehen sich
auf den Realhintergrund der Naturwissenschaft im üblichen Sinne. Da die
parapsychischen Phänomene aber gänzlich außerhalb der Naturwissenschaft
stehen, wurde neuerdings die Frage gestellt, ob die Wahrscheinlichkeitsrechnung
auf diesem Gebiet in demselben Sinne anwendbar ist.
Nun hat aber die Erfahrung gezeigt, daß bei geeigneten Versuchspersonen
, wie z. B. den beiden Medien von Soal, jahrelang dieselben ganz unwahrscheinlichen
Effekte auftreten und daß diese Effekte in einem gewissen
Maße auch durch Abänderung der Versuchsbedingungen planmäßig
abgeändert werden konnten. Dieses entspricht genau den induktiven
Korrelationen der üblichen Naturwissenschaft. Doch muß man zugeben
, daß solche jahrelang wiederholbaren Ergebnisse selten sind. Sie
genügen aber durchaus, um auch diejenigen Ergebnisse zu stützen, die -
wie etwa der vorhin dargestellte Gruppenversuch von Pratt-Woodruff -
mit beliebigen Versuchspersonen nur einmal erreicht wurden und die sich
bei einer Wiederholung vielleicht nicht mehr einstellen.

Die ASW-Statistik als solche zeigt zwar auffallende Effekte, gibt aber
logisch keine zwangsläufige Interpretation für diese Effekte. Abweichungen
von der Zufallserwartung, wie sie sich immer wieder bei den Kartenexperimenten
zeigten, könnten auf diesem neuen Gebiet, das außerhalb der


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