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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0148
144 HANS BENDER

tragungen träten anscheinend bevorzugt im Traum auf, indem das telepathische
Material verändert und umgestaltet wurde. Zahlreiche Analytiker
nahmen diese Anregung auf und fanden das Phänomen bestätigt.
Die Existenz prophetischer Träume hielt Freud für nicht erwiesen, während
C. G. Jung sich in seinem Aufsatz « Seele und Tod» (1934) auch über
das «Hellsehen in die Zukunft» positiv äußerte. Er schrieb: «Eine objektive
Sichtung und Kritik der vorhandenen Beobachtungen läßt feststellen
, daß sich Wahrnehmungen ereignen, die teils so vor sich gehen, als ob
es keinen Raum gäbe, teils so, als ob es keine Zeit gäbe.»In seiner 19 5 2 erschienenen
Arbeit « Synchronizität als ein Prinzip akausaler Zusammenhänge
» entwarf C. G. Jung eine Theorie «der magischen Koinzidenzen»,
in die er außer den paranormalen Phänomenen auch die Orakel und sinnvollen
Zufälle einbezog.

Anscheinend praekognitive Erlebnisse werden zumindest ebenso häufig
berichtet wie Erlebnisse, die sich auf gleichzeitig Geschehendes oder Vergangenes
beziehen.

In bestürzender Weise scheinen dabei kollektive Ereignisse, Krieg, Katastrophen
und anderes mehr, hin und wieder ihre Schatten im voraus in
visionäre oder Traumerlebnisse zu werfen.

Ein mir persönlich bekannter Berichterstatter, Rektor einer Schule,
träumte im Jahre 1939, er gehe in Uniform mit anderen Kameraden hinter
einem rohgezimmerten Holzsarg her. Der Zug bewegte sich durch eine
Stadt mit Häusern in fremder Bauweise, es roch nach Fisch und stehendem
Wasser. Er besah sich im Traum die Schaufenster der Läden und wunderte
sich über die abweisenden Gesichter der Bewohner. - Den Traum erzählte
er seiner späteren Frau. Nach 6 Jahren erfüllte er sich, als er nach
der Kapitulation in Holland einer Minenräumeinheit zugeteilt wurde, die
ihren ersten Verlust hatte. In einem rohgezimmerten Sarg trug man den
Kameraden zu Grabe. Alles vollzog sich, wie er es im Traum erlebt hatte.
Bei dem Zug durch das Städtchen Dubbeldam, in dem weder er noch seine
Kameraden jemals gewesen waren, konnte er ihnen im voraus sagen, welchen
Schaufenstern und kleinen Szenen des Straßenbildes man begegnen
werde. Alle waren zutiefst betroffen.

Einen eigentümlichen Fall, in dem das Schicksal eines Heimkehrers anscheinend
eine ganze Familiengruppe in Vorahnungen berührte, habe ich
genau untersuchen können: Am 11. Juli 1947 ertrank der älteste Sohn
Norbert eines Studienprofessors beim Pflücken von Wasserrosen in einem


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