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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0149
PARAPSYCHISCHE PHÄNOMENE 145

kleinen Moorweiher in der Nähe von Bad Tölz. Er war ein ausgezeichneter
Schwimmer. Ein Herzschlag machte seinem Leben ein Ende. Die Leiche
wurde erst 2 Tage später im Wasser stehend gefunden. Die Haare
hingen wie eine Kappe spitzzulaufend nach vorne. Norbert war am 9. Mai
ohne Wissen der Familie aus englischer Gefangenschaft in einem deutschen
Entlassungslager eingetroffen. Seine Mutter sah ihn in der darauffolgenden
Nacht im Traume aus der Luft herabschwebend in einem
schwarzen Kleide zurückkommen, und war trotz der freudigen Erwartung
tief traurig. Sein Bruder Gerfried in Hann.-Münden, mehrere hundert
Kilometer von Bad Tölz entfernt, malte am selben Tage wie unter
einem Zwang ein Bild: Die Wassernixe - ein Wesen, das die Hand verlangend
nach einer Wasserrose ausstreckt. Weitere Bilder folgten: Ein
Wasseruntier - ein Jüngling, der in einem Strudel versinkt, mehrmals die
Gestalt eines Mannes, dessen Haare wie eine Kappe nach vorne hängen,
einen Leichenwagen und anderes mehr. Am 4. Juli besuchte Norbert mit
seiner Frau die Eltern. Zugleich malte Gerfried in Norddeutschland den
Tod und wunderte sich, daß er es in der Art seines ebenfalls malenden
Bruders tat. In der darauffolgenden Nacht hatte der Vater einen Angsttraum
: er sah sich in einer Einöde sumpfiger Wiesen mit seiner Tochter, die
auf eine Wasserfläche zuschritt, er fühlte eine furchtbare Angst, sie würde
versinken, und schon war es geschehen. Im Lichte dessen, was nun kam,
schien die Tochter eine Deckfigur für den eigentlich gemeinten Sohn zu
sein. Am 11. Juli kam Norbert vom Wasserrosenpflücken nicht mehr zurück
. Als die Leiche am 13. gefunden wurde, malte Gerfried, der von dem
Unglück nichts wußte, das letzte Bild der Reihe: eine stilisierte Figur mit
der Haarkappe ausgespannt zwischen einer Lebens- und einer Todesrune.
Kurz darauf kam das Telegramm mit der erschütternden Nachricht, wobei
es ihm schlagartig klar wurde: er hatte den Todesweg seines Bruders
gezeichnet. Eine Tante, an der Elbe wohnend, hatte einige Tage vorher
geträumt, sie stehe mit ihrem Neffen Norbert auf einem Bahnsteig ihrer
böhmischen Heimat. Ein Zug fährt ein und Norberts verstorbener Großvater
holt den Jungen zu sich in den Eisenbahnwagen, in dem sie winkend
beide abfahren. Der Eindruck drängt sich auf, daß die Träume und Bilder
in diesem Falle sinnvoll auf das zukünftige Ereignis bezogen sind. Man
kann daran denken, daß vielleicht ein «inneres Schicksal», etwa ein
Wunsch zu sterben von den Beteiligten erfühlt, erschlossen oder telepathisch
erfahren wurde. Das frühe Auftauchen des Motivs der Haarkappe


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