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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0159
EIN PARANORMALER TRAUM
IN DER ANALYTISCHEN SITUATION

VON EMILIO SERVADIO

Der Leser findet in diesem Beitrag das Beispiel eines paranormalen Phänomens
, das im Laufe einer Analyse auftrat und mit zahlreichen Fällen
vergleichbar ist, die von Freud, Hollos, H. Deutsch, Burlingham, Ehrenwald
, Fodor, Eisenbud, Pederson-Krag, Gillespie, Rubin, von mir selbst
und anderen Psychoanalytikern beobachtet und beschrieben wurden
(siehe Anmerkungen am Ende des Artikels). Der Traum scheint mir
in vielfacher Hinsicht interessant zu sein: i. durch das Auftreten von
telepathischen und praekognitiven Momenten in dem analytischen
Traummaterial; 2. es scheint mir, daß das Material selbst nur unter der
Bedingung auf eine zufriedenstellende und vollständig gerechtfertigte
Weise in einem psychodynamischen Rahmen interpretiert werden kann,
indem man den oben genannten Elementen Rechnung trägt; 3. dieser Fall
zeigt wieder einmal, daß das «paranormale» Material, das sich einer
psychologischen Situation eingliedert - so wie Freud es als erster gesagt
hat-, den Gesetzen und Mechanismen des Primärprozesses gehorcht;
4. der Fall zeigt die wesentliche Bedeutung der Übertragung und Gegenübertragung
bei Phänomenen dieser Art.

Der Patient, den ich mit A. bezeichnen möchte, ist ein Mann in den
dreißiger Jahren, der eine Zwangsneurose hat und an den Folgen einer
in affektiver Hinsicht «dürren» Kindheit leidet. Seine Abwehrreaktionen
und seine symptomatischen Phantasmen bestehen vor allem in Vorstellungen
von Ansteckungen, Infektion durch «Würmer» und anderen
Eingeweideparasiten, Geschlechtskrankheiten usw. Als er diesen Traum
hatte, nahm er gerade die Analyse nach einer Unterbrechung von ungefähr
einem Monat wieder auf, die meiner Ferien wegen eingetreten war.
A. ist in einer Phase der negativen Übertragung: er beklagt sich, daß
der Analytiker «gleichgültig», «distanziert», «akademisch» sei und
nicht auf den Grund seiner Probleme gehe. Bis zu diesem Zeitpunkte
hatte ich ihn nicht dahin bringen können, seine Verhaltensweise als die
unbewußte Wiederholung seiner kindlichen Unbefriedigtheit in Bezug
auf seinen Vater zu interpretieren (dessen Ideen und Benehmen in der


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