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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0163
EIN PARANORMALER TRAUM I 59

dieses Gefühl mich nicht auffällig berührte und mich nicht daran hinderte,
meiner täglichen Arbeit nachzugehen.

3. Am Abend des 27. August hatte ich die Freude, meinen amerikanischen
Kollegen Dr. L. E. und Frau E. (die zwei Ferientage in Rom
verbrachten) zum Essen mit mir für den folgenden Abend einzuladen.
Ich freute mich ganz besonders, sie eine berühmte Mehlspeise in einem
bestimmten Restaurant kosten zu lassen, das wegen dieser Spezialität
international bekannt ist. Zwei andere Kollegen der italienischen psychoanalytischen
Gesellschaft schlössen sich diesem Abendessen an, zu dem
ich unsere distinguierten Gäste eingeladen hatte: dieses Diner wurde,
wie schon gesagt, im Laufe des Abends beschlossen, der der Nacht des
Traumes voranging (während ich mit Dr. und Frau E. in ihrem Hotel
speiste). Man erinnere sich daran, daß der Traum meines Patienten in
der Nacht vom 27. zum 28. August geträumt wurde.

4. Um pünktlich zu dem mit Dr. E. vereinbarten Treffpunkte zu
kommen, mußte ich die Sitzung mit A. absagen, die auf den 28. August
um 8 Uhr abends festgelegt worden war. Nachdem ich vergeblich mehrere
Male versucht hatte, A. telephonisch zu erreichen, beschloß ich
zuletzt, und zwar am 28. August gegen 17 Uhr, ihm von meiner Hausgehilfin
eine Nachricht bringen zu lassen, die ihn bat, nicht zur festgesetzten
Stunde zu kommen. Es war dies das erste Mal im Laufe einer
zweijährigen Beziehung, daß ich meine Hausgehilfin zur Wohnung von
A. schickte. In den Träumen von A. war, wie ich schon betonte, meine
Hausgehilfin niemals vorher aufgetreten. Jedoch trat sie in dem Traume
auf, der gerade nach den außergewöhnlichen Umständen, die ich berichtet
habe, geträumt wurde.

Fassen wir die letzten Punkte zusammen: der Patient konnte keine
Kenntnis haben: a) von der Abwesenheit meiner Frau; b) von ihrem
Aufenthalt am Meere in einem kleinen Hause mit einem Garten; c) von
der Tatsache, daß sie dort mit unserer Tochter wohnte und mit zwei
kleinen Mädchen im Alter von 8 bzw. 3% Jahren; d) von meinen gefühlsmäßigen
Reaktionen auf meine «Verlassenheit»; e) von meinem
Angebote einer Mehlspeise an Menschen, die mir lieb waren; f) von der
bevorstehenden Einschaltung meiner Hausgehilfin in unsere Beziehungen
; g) von der Tatsache, daß ich im Begriffe war, ihn zu vernachlässigen
(die Sitzung absagen), und zwar genau deswegen, weil ich anderen Leuten
eine Mehlspeise vorsetzen wollte!


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