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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0164
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EMILIO SERVADIO

Vom parapsychologischen Standpunkt aus, neige ich sehr dazu, die
Punkte a), b), c), d) und e) unter Telepathie einzureihen, während die
Punkte f) und g) mir nicht mit dem Begriffe reiner Telepathie verständlich
zu sein scheinen, sondern mir vielmehr ein bestimmtes Element der
«Praekognition» zu enthalten scheinen. Es ist natürlich möglich, daß
ich in der Nacht des 27. August flüchtig daran gedacht hatte, die Sitzung
mit A. abzusagen. Aber ganz sicher habe ich nicht daran gedacht, es
ihn durch meine Hausgehilfin wissen zu lassen, da ich diese Entscheidung
erst fällte, nachdem ich mehrmals vergeblich versucht hatte, ihn telephonisch
zu erreichen.

Um noch deutlicher zu erkennen, in welcher Weise uns die Anerkennung
eines telepathischen und praekognitiven Charakters der oben genannten
Elemente im Traume von A. zu einem vollständigeren Begreifen
des Traumes selbst und seiner Bedeutung in der analytischen Situation
führen kann, wollen wir einen Augenblick annehmen, daß die aufgezählten
Elemente A. durch die normalen Sinneswege bekannt gewesen
wären. In diesem Falle würde die Psychodynamik des Traumes ihre vollständige
Rechtfertigung finden. Das würde heißen, daß der Patient sowohl
auf Grund seiner wirklichen Eindrücke als auch der Reaktivierung
seines Kindheitsschemas sich bei den Ersatzeltern und in erster Linie
bei dem Analytiker darüber beklagt, daß er vernachlässigt worden war;
daß der «Vater» (der Analytiker) heftig und gefühlsbetont an die
«Mutter» (die Frau des Analytikers) und nicht an ihn gedacht hatte
(zu dem ich nur meine Hausgehilfin schickte!); daß er (der Patient) auf
eine herabsetzende Weise Nahrung wie ein Hund erhielt und zwar durch
Vermittlung einer Hausangestellten; daß die «Eltern» ihn auch noch
am Essen hindern, während der «Vater» (der Analytiker) sich anschickt,
dieselbe Nahrung fremden Menschen anzubieten; daß die «Mutter» (die
Frau des Analytikers), obwohl sie ihn keineswegs haßte, doch zugunsten
seiner «Schwestern» ihn vernachlässigte; usw.

Nun ist es aber eine Tatsache, daß A. von all diesem keine bewußte
Kenntnis hatte! Sein Unbewußtes scheint seine bewußten Kenntnisse
durch Material außersinnlicher Art ergänzt zu haben, um einen Traum
zu produzieren, der auf diese Weise seinen ganzen Sinn gewinnt.

Wir könnten es hierbei bewenden lassen und erneut daraus schließen,


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