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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0165
EIN PARANORMALER TRAUM l6l

daß es telepathische oder praekognitive Träume wirklich gibt, daß die
Traumarbeit «paranormale» Informationen verwendet, genau wie sie
Tageserinnerungen und anderes Wahrnehmungsmaterial benützt. Aber
wir wollen noch weiter gehen. Die Dynamik dieses Traumes enthüllt,
wie in ähnlichen Fällen, von denen in der psychoanalytischen Literatur
berichtet wird, was Hollos und ich die Demaskierung des der Psyche
des Analytikers angehörenden affektiv-psychischen Inhalte durch den
Patienten genannt haben - ein Material, das sozusagen dem Analytiker
an den Kopf geworfen wird! Unter diesem Gesichtspunkte ist der
Traum eine Herausforderung an die Bemühungen des Analytikers, etwas
zu verbergen oder zu verdrängen, was unfreundlich oder feindlich in
Bezug auf den Patienten erscheinen könnte - oder in einem gewissen
Maße auch wirklich so ist. (Hollos behauptet, daß es der Patient ist, der
«stellvertretend» eine Art von Fehlhandlung begeht, indem er sich an
die Stelle des Analytikers setzt und ihn verrät.) Ich gebe ohne weiteres
zu, daß in meiner Gegenübertragung feindliche Gefühle im Hinblick
auf den Patienten im Spiele gewesen sein können. So weit ich sie verstehen
kann, beruhten diese Gefühle vor allem darauf, daß der Patient
sich in einer längeren Phase des Widerstandes befand und praktisch alle
meine Bemühungen durchkreuzte, ihn die Elemente der Übertragung,
mit der seine «Angriffe» und ständigen Kritiken an meiner Person zusammenhingen
, bewußt zu machen. Aber abgesehen von der «Demaskierung
» meiner Feindseligkeit (die auf Grund seiner noch nicht gelösten
Kindheitsprobleme beträchtlich übertrieben waren), scheint der Patient
auch noch eine Demaskierung von bestimmten, im Augenblicke, hervortretenden
gefühlsmäßigen Motivationen vollzogen zu haben, z. B.: meine
persönliche Reaktion auf «das Verlassenwerden» von meiner Frau,
mein Groll, von einer Hausangestellten versorgt zu werden, vielleicht
auch eine gewisse Enttäuschung, meinen Kollegen und seine Frau im
Restaurant einladen zu müssen, anstatt sie bei mir zu empfangen, und
auf «Dienstboten» zurückgreifen zu müssen, um für ihr Wohlergehen
zu sorgen, anstatt daß meine Frau mir half, diese Pflicht zu erfüllen.
Diese «Komplementarität» meines eigenen affektiven Schemas mit dem
des Patienten kann als eine beiderseitig unbewußte dynamische Gestalt
beschrieben werden, (die Elemente der Übertragung und der Gegenübertragung
, sowie der Identifikation und der Gegenidentifikation sowohl
normaler wie paranormaler Art einschließt) und die, wie ich selbst


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