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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0171
TRAUMARTIGE STRUKTUR TELEPATHISCHER AUSSAGEN 167

grund genügt, entsteht hier gegenüber dem «telepathischen » Text das Problem
der Echtheit der Beziehung. - Es gibt auch für diese Beziehung eine
Evidenz im Bewußtsein dessen, der die Einfälle hat, aber sie kann getrübt
oder gefälscht sein durch seine Zustimmungsbereitschaft oder seine Abwehr
. Es bedarf also hier eines noch genaueren Zusehens, ob diese Einfälle
wirklich ihrer Struktur, auch ihrem Stellenwerte nach zu den Aussagen
des Sensitiven passen; d. h. es bedarf einer sehr gewissenhaften
Analyse nicht nur in Beziehung auf die vielleicht in den Aussagen intendierten
Tatbestände (bei denen es sich ja auch nur um Scheinergebnisse
handeln kann, insofern die Aussagen klischeemäßig auf alle möglichen
Tatbestände passen können), sondern ebenso in Beziehung auf den Stellenwert
dieser Tatbestände im Bewußtsein und - das ist wichtig - im Unbewußten
der Beziehungsperson. Darum ist es wichtig, sich über die traumartige
Struktur telepathischer Bilder, Gefühle, Bedeutungsvorstellungen
und der schließlich aus allem diesem resultierenden Aussagen des Sensitiven
klar zu werden.

Ich möchte als Beispiel für eine solche traumartige Struktur einen sogenannten
psychometrischen Versuch darstellen, den ich mit dem Sensitiven
O., einem berufsmäßigen «Hellseher», im Institut für Grenzgebiete
der Psychologie und Psychohygiene unter Leitung von Professor
Bender in Freiburg durchgeführt habe. - Es handelt sich um den ersten
Versuch einer längeren Versuchsreihe, die in einem Zeitraum von drei
Jahren durchgeführt wurde*.

Bei einem solchen psychometrischen Experiment gibt man dem Sensitiven
irgendeinen Gegenstand, mit dem für einen selbst oder auch für
einen Dritten bestimmte Affekte verbunden sind. Der Sinn, den dieser
Gegenstand für einen hat, darf für den Sensitiven natürlich nicht direkt
einsichtig sein. Es zeigt sich bei solchen Versuchen immer wieder, daß es
für das Gelingen des Versuches gut ist, wenn sich mit diesem Gegenstand
wirklich starke affektive Beziehungen verbinden. Ich glaube, daß solche

* Da es in diesem Beitrag in erster Linie um den Gesichtspunkt der traumartigen
Struktur freien Aussagematerials geht, wurde die Anwendung von Bewertungsmethoden
, wie die von Pratt und Birge vorgeschlagenen zurückgestellt
(vgl. hierzu: Pratt and Birge: Appraising verbal test material in parapsy-
chology. J. Parapsychol. 12, 236-256, 1948). Um seine These gewissenhaft zu
belegen, hat der Verfasser sich zu dem Weg entschließen müssen, Persönliches
offenzulegen. Herausgeber.


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