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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0174
DETLEV VON USLAR

einen Unfall ums Leben gekommen - und zwar gerade zu der Zeit, als sie eine
Verlobung, die zu dieser Zeit bestand, wieder lösen mußte. Sie hatte zusammen
mit diesen Erinnerungen, oder vielleicht an Stelle dieser Erinnerungen, die Erinnerung
an den Stein so sehr aus ihrem Bewußtsein verdrängt, daß sie ihr auch
zu dem Traum nicht mehr einfiel. Den Stein selbst hatte sie unbewußt verlegt.

Wir ließen unsere Eheringe nach dem Vorbild jenes geträumten Ringes anfertigen
, und eben dieser Ehering war es, der später, kurz nach der Geburt unseres
Kindes, für den Versuch verwendet wurde.

Ich versuchte vor dem Experiment, die Geschichte des Ringes, wie ich
sie hier erzählt habe, in Stichworten festzulegen. Merkwürdigerweise vergaß
ich aber, auf das Vorbild des geträumten Ringes in dem Roman «Die
Heilige und ihr Narr» und auf die Burg Langenburg hinzuweisen, obwohl
ich dieses Faktum schon früher einmal schriftlich fixiert hatte. Meine
Erwartungen gegenüber dem Versuch waren vielmehr auf die Gestalt des
Bruders gerichtet, weil ich vermutete, daß meine Frau die Beziehung zu
ihm auf mich übertragen hatte, - wofür ja auch der Ringtraum spricht.

Diese Erwartung wurde in Beziehung auf den Versuch ganz und gar
enttäuscht. Wir waren bei diesem Versuch so vorgegangen, daß der Sensitive
seine Aussagen zunächst von mir getrennt in einem entfernten Raum
des Instituts machte, wo ihm der Ring vom Versuchsleiter, Professor
Bender, vorgelegt wurde. - Die Aussagen des Sensitiven, die auf ein Tonband
aufgenommen wurden, schienen mir völlig fremd.

Statt der Bilder, die ich erwartet hatte, war immer von einer merkwürdigen
blonden Reiterin die Rede, die in einer altertümlichen Jagduniform und langem
weißem Schleier umherreitet und vom Pferde stürzt. Nicht weniger merkwürdig
ist die Umgebung, in die diese Reiterin placiert wird: ein gewöhnliches Landhaus
mit einer Veranda im Schweizerstil bei einer kleinen Stadt mit Fluß und
vielen Brückchen; aber da ist ein merkwürdiger unterirdischer Raum mit einer
Falltür, die mit zwei Ringen zugeklappt wird. Aber was geschieht in diesem
Raum ? Es ist wohl eine Werkstatt: da sitzt ein Mann mit einem blauen Schurz,
der den Ring unter einer Lupe und einer sehr niedrigen Birne betrachtet. Es
handelt sich um eine Unsichtbarmachung. Eine Signatur wird unkenntlich gemacht
. Und in dieser Umgebung ist immer wieder diese blonde Reiterin in der
Jagduniform mit dem wehenden weißen Schleier, und außerdem ist da noch
eine Kuppelkirche, wo hinter einem Eisengitter eine wertvolle Holzschnitzerei
steht, - es könnte eine Madonnenfigur sein.

Was sollte ich mit diesen Bildern anfangen? Schienen sie nicht allzu
phantastisch ? Und vor allem hatte ich zu ihnen gar keine Beziehung mit
Ausnahme einer Figur, von der ich noch sprechen werde.


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