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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0177
TRAUMARTIGE STRUKTUR TELEPATHISCHER AUSSAGEN 173

«Art Werkstatt, wo an diesem Ring etwas gemacht wird, kann aber nicht feststellen
, ob an diesem Ring eine Gravierung oder irgend etwas stattfindet, wie
ich jetzt eine Lampe sehe, die hängt, - jetzt habe ich den Eindruck, wie wenn der
Ring gefunden worden wäre und ein Mann mit einem blauen Schurz den Ring
unter einer Lupe und einer sehr niedrigen Birne betrachtet. Es handelt sich um
eine Unsichtbarmachung einer Signatur, wie wenn etwas unkenntlich gemacht
wird.» - Dazu ist zu sagen: Meine Frau wünschte sich als Kind selbst eine solche
Spange, bekam sie aber nicht. Dafür ließ sie aber ihr Traum später doch einen
Ring bekommen, der sie im Wachen an den erinnerte, den sie früher neben jener
Spange hatte liegen sehen. - Und diesen Ring bekam sie später wirklich, eben
den Ehering. Wir ließen diese Ringe tatsächlich nach dem Vorbild jenes geträumten
Ringes herstellen. Dafür gingen wir zu einem Goldschmied, der für
sich allein in einer kleinen, primitiven Werkstatt arbeitet. Eine einzelne elektrische
Birne ohne Schirm hing lang von der Decke herunter über seine Werkbank.
Er saß dort mit einer Lupe über den Ring gebeugt, den er nach unserer Beschreibung
sorgfältig herstellte. Als die Ringe fertig waren, stellte sich heraus,
daß er in einem der beiden Ringe, dem, den meine Frau bekam, aus Versehen die
Datumsgravierung im Innern des Ringes verkehrt herum angebracht hatte, so
daß sie im Verhältnis zur Schrift des außen angebrachten Spruches über Kopf
stand. Er wollte darum diese Gravierung wieder unkenntlich machen und durch
eine neue, richtig herum angebrachte ersetzen. Meine Frau bestand aber darauf,
daß der Ring so bleibe, wie er war, gerade weil man ihn dadurch so gut von
dem anderen unterscheiden konnte.

Hier finden wir also plötzlich eine auffallende Ähnlichkeit mit den Bildern des
Sensitiven, - aber dieser Goldschmied arbeitete keineswegs im Keller, sondern
seine Werkstatt befand sich in einem Stübchen unter dem Dach eines Hauses.
Auch sahen wir ihn nie mit einem blauen Schurz, sondern stets im weißen Kittel.
In der Kellerwerkstatt des Großvaters aber mit der merkwürdigen Falltür mit
den beiden Ringen arbeitete dieser immer im blauen Schurz an seiner Werkbank
. - Wenn also die entsprechenden Bilder des Sensitiven telepathischer Herkunft
sind, dann hat er erstens die Absicht, eine Gravierung zu ändern, als Wirklichkeit
gesehen, zweitens die beiden Werkstätten zu einer Einheit verdichtet
und alles in dem Hause spielen lassen, in dem er auch die Figur des Romans leben
läßt, obwohl in Wirklichkeit dieser Roman nur dort gelesen wurde.

Wir hätten also eine komplizierte Verdichtungsarbeit vor uns, wie wir
sie sonst vom Traume her kennen, und könnten überlegen, warum es zu
dieser Verdichtung kommt. - Doch ich will die entscheidende Frage der
telepathischen Echtheit erst ausdrücklich stellen, wenn ich den Rest der
Einfälle beigebracht habe, die sich zu den Bildern dieses Versuchsabschnittes
ergeben, denn nur gegenüber dem Gesamtgefüge der Aussagen
und Einfälle kann man diese Entscheidung fällen.


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