Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0185
TRAUMARTIGE STRUKTUR TELEPATHISCHER AUSSAGEN l8l

Verbindung ausgeschlossen war, saß ich beim zweiten Teil des Versuches
dem Sensitiven gegenüber. - Es ist selbstverständlich, daß man bei einem
solchen Versuch jede Äußerung, und auch jede mimische Ausdrucksbewegung
möglichst unterdrücken muß. - Auch dieser Teil des Versuches
wurde auf Tonband protokolliert und unter der Beobachtung des Versuchsleiters
, Professor Bender, durchgeführt.

Die Struktur dieses zweiten Teils der Aussagen ist - von den Einfällen
her gesehen - eine etwas andere. Die Szene ist wesentlich einheitlicher und
auch leichter zu verifizieren.

Ich hatte vor dem Versuch drei Themen festgelegt, auf die ich mich
während dieses Teils des Versuches einstellen wollte, und die dem Sensitiven
nicht genannt wurden. Es handelt sich um die drei Ereignisse aus
den letzten zwei Jahren meines Lebens vor dem Versuch, die ich für die
einschneidendsten hielt: erstens der Abschluß meines Studiums durch die
Doktorprüfung, zweitens meine Eheschließung und drittens die Geburt
meiner Tochter. Von dem ersten dieser drei Themen war in den Bildern
des Hellsehers nichts wiederzuerkennen, von dem zweiten einiges*, von
dem dritten dagegen sehr viel.

Ich hatte dieses Thema vor dem Versuch etwas näher präzisiert:
«Schwierige Zangengeburt, Leben des Kindes hing an dünnem Faden,
Stirnlage, Bluterguß auf der Stirn in den ersten Tagen nach der Geburt...
Lektüre in dieser Zeit: C. G. Jung ,Psychologie und Alchemie', wo mich
die Bilder dort sehr beeindruckten, besonders am Tage der Geburt.»

Der Versuch in meiner Gegenwart begann mit einer Aufforderung des Versuchsleiters
, Professor Bender, an O.: «Machen Sie jetzt Aussagen über Herrn
v. U., was Ihnen einfällt.» O. beginnt mit einigen klischeemäßigen Aussagen
über die Berufssituation, die so allgemein und naheliegend sind, daß ihre Verifizierung
gewichtslos wäre, und fährt dann unvermittelt fort: «Jetzt habe ich
dauernd ein Bild, das wie ein Krankenhaus oder ein medizinisches Institut aussieht
, oder Labor. Menschen in weißen Kitteln, schmälere, längere Räume, nicht
wie Krankenhausräume, mehr Labor, wie von Fabrik... Die Schwestern machen
so eigenartige Sachen: da habe ich einen Menschen von hinten mit entblößtem
Rücken, wie wenn ich mich knie und herunterbücke. Ich kann nicht sehen, ob
es Mann oder Frau ist, da die Haare kurz geschnitten sind. Hier die Schwester,
hier der Rücken, die Haut entblößt. ... Die Schwestern machen folgendes: sie
haben etwas in der Hand, nehmen Haut, wie wenn ich hier pfetze; einen Haut-

* das aber dadurch belastet ist, daß O. schon vorher meinen Ehering gesehen
hatte, weswegen ich auf seine Darstellung verzichten werde.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0185