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190 ANTON NEUHÄUSLER

gesehen, zwei Zustände unterscheiden, erstens das stehende Haus, zweitens
das eingestürzte Haus bzw. den Trümmerhaufen. Es ist klar, daß die
beiden Zustände nicht koexistieren können, weil die Verwirklichung des
einen die des anderen ausschließt. Der Realgrund dafür ist, daß die eine
Masse nicht zweimal gegeben sein kann, sie kann nur in je einem Zustand
vorhanden sein. Da das Haus vom Beginn des Einsturzes bis zu seiner Auflösung
in Steine und Staub praktisch unendlich viele Zustände passiert,
müßten diese - falls es kein Nacheinander gäbe - alle miteinander koexistieren
. Das eine Quantum Masse wäre so oft notwendig, als Phasen des
Einsturzes realisiert sein müssen. Das wäre die vollkommene Aufhebung
des physikalischen Fundamentalsatzes von der Erhaltung der Masse, die
weder vermehrt noch vermindert werden kann (wenn wir von ihrer Umwandlungsmöglichkeit
in Energie absehen). Es ist also so: Da die Phasen
des Einsturzes nicht miteinander existieren können, müssen sie nacheinander
existieren. Der Modus des Nacheinander ist die einzige Möglichkeit, daß
Zustände, die sich an sich ausschließen, doch alle realisiert werden können.
Der Modus des Nacheinander aber ist die Zeit.

Selbstverständlich können sich diesem Beispiel unzählige andere anschließen
: Jeder Vorgang, in dem ein bestimmtes substantielles Quantum
seine Zustände wandelt, bedarf eben zur Realisation der verschiedenen Zustände
des Modus des Nacheinander - ob es sich dabei um die Bewegung
eines Elektrons, eines Steins oder eines Sterns oder um irgendeinen anderen
physikalischen Prozeß handelt, ist gleichgültig; wir selbst können diese
Notwendigkeit des Nacheinander bei jeder Handbewegung, bei jedem
Schritt erleben.

Aber, möchte man sagen, von unserem Erleben ist hier nicht zu sprechen
, es ist gewiß zeitlich. Nur objektiv entspricht ihm keine Zeitlichkeit,
wir sind alle Schritte unseres Lebens an sich schon gegangen. Der Einwand
hätte jedoch das Vorhergesagte nicht verstanden; denn es berief sich
nicht auf das Erleben des Nacheinander als solchem, sondern auf die Realisation
verschiedener Zustände einer objektiven Gegebenheit, die wir
physikalisch Masse bzw. Energie nennen. Wenn es Masse und Energie gibt,
als das im Wechsel der Zustände quantitativ Beharrende, als materielle
Substanz, dann ist Zeit unerläßlich. Sie allein ermöglicht die Vielheit der
Zustände in der Einheit der Substanz.

Es bliebe uns nichts übrig, als auch den Begriff der Substanz anzugreifen
und zu sagen: Es erscheint uns nur so, als bliebe in den verschiedenen phy-


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