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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1958-01/0212
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ZEITSCHRIFTEN SPIEGEL

parapsychischen Phänomene besteht, dämpft Amadou mit dem Hinweis, daß das
Noch-Unerklärte in das System der Wissenschaft einmal einbezogen werden
könne. Der Herausgeber macht aber mit Recht darauf aufmerksam (S. 31), daß
Amadou den Begriff der «Erklärung» nahezu gleichzusetzen scheine mit dem,
was wir Anerkennung durch die Wissenschaft nennen, und daß wir mit viel Anerkanntem
umgehen (z. B. der Leib-Seele-Beziehung), was nicht erklärt ist.

Ein Kapitel über die praktische Bedeutung der Parapsychologie, in dem man
der Skepsis des Autors uneingeschränkt folgen kann, beschließt das zur Information
ausgezeichnet geeignete Werk. Hans Bender

ZEIT SCHRIFTEN SPIEGEL

Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 27 und Nr. 50, 99. Jahrgang. Juli
und Dezember 1957.

Mit einem Beitrag des Klimatologen H. Pfleiderer «Ist die Existen^parapsycho-
logischer Phänomene bewiesen?», S. 1002-1005 wurde eine lebhafte Diskussion in
Gang gesetzt. Der Autor befürchtet, daß das öffentliche Bekenntnis zweier bekannter
Naturwissenschaftler zur Beweiskraft der parapsychologischen Experimente
Rhines Verwirrung anrichten könnte. Er behauptet, daß die Statistik Rhines
fehlerhaft sei und sein Beweisversuch als völlig gescheitert angesehen werden
müsse. Rhine habe durch Materialselektion und willkürliches Unterbrechen seiner
Versuchsreihen in der Hausse gegen die Grundregeln der Statistik verstoßen.
Sein Verfahren, die «Disposition» der Versuchsperson zu berücksichtigen, sei
unzulässig. Hohe Trefferzahlen bei ASW-Experimenten seien den Erfolgs-
Strähnen der Roulette-Glückspilze gleichzusetzen.

Zu diesem Aufsatz veröffentlichte die MMW in Nr. 50 (S. 1912-1919) drei
Stellungnahmen:

Der Philosoph j\. Neuhäusler führt aus, daß Pfleiderer die Darstellung Rhines
mißverständlich interpretiert habe. Er verkenne die Eigenschaften des Versuchsobjektes
«Psyche», die Rhine in seinem Verfahren berücksichtige, ohne
dabei die methodische Exaktheit der Versuche zu gefährden.

Der Heidelberger Physiologe H. Schaefer stützt sich auf seine Kenntnis der wichtigsten
Literatur (Pfleiderer kennt offenbar nur die populäre Darstellung Rhines
«Die Reichweite des menschlichen Geistes») und auf eigene Untersuchungen
über zufällige Ergebnisse beim Kartenraten. Er bezeichnet die Einwände Pflei-
derers gegen die statistischen Experimente Rhines als unhaltbar und den Vergleich
ihrer Ergebnisse mit den Glückssträhnen im Roulette als spieltechnisch
und statistisch unzutreffend. Gegenüber den Ergebnissen der statistischen Para-


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