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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1959-02/0019
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W. H. C. TENHAEFF

einem Geschäft hinter der Fensterscheibe ausgestellt. Niemand schien
irgendwelche Hinweise geben zu können. Man beschloß dann, einen Para-
gnosten einzuschalten. Die Wahl fiel auf Herrn Alpha. Dieser erklärte
anfangs, daß der Hammer verwirrende Bilder in ihm wachrufe. Er schrieb
dies der Tatsache zu, daß der Hammer durch so viele verschiedene Hände
gegangen sei. Als man ihm darauf mitteilte, daß mit dem Hammer ein
Mordversuch ausgeübt worden sei, und man ihm dabei die Frage stellte,
ob er möglicherweise etwas über den Täter sagen könne, schien er einen
besseren Kontakt zu bekommen. Nach Aussage des Paragnosten mußte
der Täter ein Mann von etwa 30 Jahren sein. Er habe - äußerte Alpha -
ein etwas mißgestaltetes, eingedrücktes linkes Ohr und sei groß und
dunkel in seiner äußeren Erscheinung. Weiter wußte der Paragnost noch
mitzuteilen, daß der von ihm als Täter beschriebene Mann oft in eines
von drei beieinanderstehenden Häuschen käme. In diesem Häuschen,
worüber er einige Einzelheiten angab, sah er einen etwa 5 5 jährigen Mann.
Nach Aussage des Paragnosten sollte dieser 55 jährige Mann der Eigentümer
des Hammers sein. Schließlich konnte der Paragnost eine nicht
sachdienliche, aber dennoch in parapsychologischer Hinsicht richtige
Schilderung des Geschäftes geben, wo dieser Hammer gelegen hatte, und
konnte auch den Ladeninhaber beschreiben. Im Hinblick auf diesen
Ladeninhaber sagte der Paragnost unter anderem, daß er an Bronchitis
leide, was richtig war.

Am 2. Juni 1947 wurde der von dem Paragnosten als Täter beschriebene
Mann wegen eines Sittlichkeitsvergehens verhaftet. Bei seinem Verhör
gestand er auch den Angriff auf das 21jährige Mädchen. Den Hammer
hatte er von einem 55jährigen Mann entliehen, der in dem von dem
Paragnosten beschriebenen Häuschen wohnte. Der Bürgermeister der
genannten Gemeinde schließt seinen offiziellen Bericht, dem das Obenstehende
entnommen ist, mit den Worten: «Zusammenfassend kann gesagt
werden, daß Herr Alpha Hinweise geben konnte, die für die Polizei
von Wert gewesen sind.»

Es kommt häufig vor, daß Paragnosten, wie in diesem Fall, in parapsychologischer
Hinsicht richtige, aber für die praktischen, hier polizeilichen
Zwecke wertlose Angaben machen. Ich will im Folgenden besonders
solchen Fällen nachgehen und versuchen, die tiefenseelische Motivation
der Eindrücke zu analysieren.


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