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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1959-02/0025
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W. H. C. TENHAEFF

Aus Gesprächen, die ich mit diesem Paragnosten führte, erwies sich
mir, daß er es mehr oder weniger als seine Berufung ansieht, bei Diebstahlsfällen
die Täter ausfindig zu machen, weil sonst «Unschuldige der
Tat verdächtigt werden können». Als Beispiel teilte er mir einen Fall mit,
bei dem jemand zu Unrecht eines Diebstahls bezichtigt wurde. Dieser
rief seine Hilfe an, und es gelang dem Paragnosten, wie er sagt, den
wahren Täter anzuprangern und seinen Klienten von dem falschen
Verdacht zu befreien.

Wenn wir nun wissen, daß Beta im Alter von etwa 17 Jahren von
seinem Vater zu Unrecht verdächtigt wurde, den Betrag von 180 Gulden
unterschlagen zu haben (ein Verdacht, der eine ganze Reihe von Schwierigkeiten
für ihn mit sich brachte), aber daß es ihm schließlich gelang,
seinem Vater den Beweis seiner Unschuld zu erbringen (ein Bruder, der
ihm immer als Vorbild hingestellt wurde, erwies sich als der Täter), dann
kann man doch wohl auf Grund des vorher hier Gesagten annehmen,
daß Betas «Bedürfnis», Diebstähle aufzuklären, mit dieser Jugenderfahrung
zusammenhängt. Beta selbst ist von der Richtigkeit dieser Vermutung
durchaus überzeugt.

1953 kam ich mit einem Mann in Berührung (den wir Delta nennen
werden), der ein guter Paragnost zu sein schien. Es fiel mir auf, daß Herr
Delta besonderes Interesse für Selbstmörder zeigte und daß es ihm wiederholt
gelang, genaue Eindrücke zu erhalten, die sich auf den Ort bezogen,
wo sich die Leiche einer vermißten Person, die sich durch Ertränken oder
Erhängen das Leben genommen hatte, befand. Wie meine anderen Versuchspersonen
willigte auch Delta ein, sich einer ausgedehnten psycho-
diagnostischen Untersuchung zu unterziehen. Diese Untersuchung (mit
Rorschach-, Farbpyramiden-, Szondi- und T.A.T.-Tests) ließen erkennen
, daß Herr Delta ein Mensch ist, der sich sehr einsam fühlt. Gespräche
mit Herrn Delta brachten außerdem ans Licht, daß er wiederholt vorhatte
, sich das Leben zu nehmen. Sein Interesse für den Fundort der
Leichen von Selbstmördern hängt zweifellos damit zusammen.

In seiner Abhandlung über Traum und Okkultismus stellt Freud fest,
daß er bei der psychoanalytischen Behandlung seiner Patienten mehr als

unter meiner Leitung gemacht wurden, geht hervor, daß es ihm wiederholt
gelungen ist, die Täter von Diebstählen zu nennen. Seine paragnostische Begabung
hat bei diesem Aufspüren fast immer eine wichtige Rolle gespielt.


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