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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1959-02/0041


SIGURD BINSKI

dürften, um das Wesen paranormaler Phänomene aufzuklären. Dafür
haben sie allerdings den Vorteil, optimal die Gefahr der Selbsttäuschung
auszuschalten, durch die so viele qualitative Experimente mit «Medien»
wertlos geworden sind.

Eine zweite Schlußfolgerung muß lauten: wir können in parapsychologischen
Experimenten «Exaktheit» nicht in dem gleichen Sinne erwarten
wie in der Physik. Exaktheit setzt die Konstanz aller beteiligten Faktoren
voraus. Und diese Konstanz gibt es nur im anorganischen Bereich. Im
biologischen, und noch mehr im psychologischen Bereich gibt es nichts,
was mit Gewißheit unverändert in Qualität und Quantität wiederholt
werden kann. Wenn immer in einem Experiment ein biologischer oder
ein psychologischer Faktor beteiligt ist, kann man - wenigstens in Bezug
auf diesen Faktor - Unabhängigkeit von Zeit und Ort nicht erwarten.
Gerade das aber ist eine Bedingung physikalischer Exaktheit.

Nichtsdestoweniger bleiben Schlußfolgerungen möglich. Wenn außer
den konstanten Faktoren noch ein variabler Faktor wirksam war, muß
das Ergebnis ein anderes sein als ohne seine Wirksamkeit. Und insoweit
wir das Ergebnis bei bloßem Walten der bekannten physikalischen
Faktoren vorhersehen können, dürfen wir aus einer Abweichung von
diesem Ergebnis schließen, daß auch noch ein anderer Faktor beteiligt
war, - selbst, wenn er variabel ist. Und damit bleibt das Experiment
trotz mangelnder Exaktheit sinnvoll.

Aber aus der möglichen Mitwirkung eines variablen Faktors ergibt
sich eine wichtige Konsequenz: das Experiment ist eben nicht wiederholbar
, oder genauer: man kann nicht gleichbleibende Ergebnisse erwarten
. Das ist ein großer Nachteil gegenüber Experimenten mit rein
physikalischen Faktoren. Aber er liegt in der Sache und kann durch keine
methodische Verbesserung beseitigt werden. Denn jeder psychische
Faktor ist nicht nur variabel, sondern unsere Möglichkeiten, ihn zu
beeinflussen, sind auch mehr oder weniger begrenzt. In Hinsicht auf den
fraglichen Psi-Faktor wären sie auf jeden Fall minimal. Wenn dieser
Faktor existiert, ist er bestimmt nicht immer, und wenn, dann mit wechselnder
Stärke wirksam, d. h.: er ist variabel. Wäre es nicht so, gäbe es
längst keinen Streit mehr über seine Existenz.

Aus der unvermeidlichen Variabilität eines möglichen Psi-Faktors
ergibt sich eine weitere Schlußfolgerung, die noch einmal ganz klar
ausgesprochen werden muß: tausend negative Resultate sagen nichts,


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