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INGE STRAUCH

tergründe und Formen der Ausübung anführt. Denn natürlich gibt es in
der Praxis eigentlich nur Überschneidungen und fließende Übergänge
zwischen diesen Formen. Bei jeder Art von geistiger Heilung jedoch ist
als konstanter Faktor irgendeine Glaubenshaltung beteiligt, die sowohl
für den Heilungsvermittler als auch für den Heilungsuchenden eine wesentliche
Voraussetzung zu sein scheint.

Die Öffentlichkeit wird besonders dann auf die geistige Heilung aufmerksam
, wenn von Zeit zu Zeit als Vertreter dieser Lehren einzelne
«Heilerpersönlichkeiten» von sich reden machen, um die sich alsbald
eine große Zahl gläubiger Anhänger schart. So bildete sich in den letzten
Jahren in Deutschland ein vergänglicher Mythos um die zwielichtige
Gestalt Bruno Grönings2, der «im Namen Gottes altes Blut in neues zu
verwandeln» glaubte und der sich «als begnadeter Vermittler» beauftragt
fühlte, «die geheilten Menschen zu Gott zurückzuführen». - In
England sind Zehntausende von kranken Menschen davon überzeugt,
daß Harry Edwards 3 mit Hilfe von herbeizitierten «Geisterärzten» - die
Medien für die von Gott kommenden Kräfte sein sollen - heilen kann.
«Die Krankheit und das Leiden sind das Ergebnis einer Zuwiderhandlung
gegen die Gesetze der Gesundheit, für die der Mensch selbst verantwortlich
ist», sagt Edwards und behauptet, daß er mit seiner Methode
bei 85 Prozent seiner Patienten Erfolge aufzuweisen habe. - In Italien
war Francesco Racanelli4 jahrelang als Glaubensheiler und Magnetiseur
tätig. Er überraschte die ablehnende Schulmedizin damit, daß er selber
Arzt wurde, so daß er heute seine ärztliche Tätigkeit mit einer Therapie
zu verbinden vermag, die die magisch-mystischen Praktiken seiner
Strahlenlehre mit einbezieht.

Während es verhältnismäßig wenige «prominente» Heilerpersönlichkeiten
gibt, ist die Zahl der in kleinerem Kreise wirkenden sicherlich sehr
groß, aber nicht genau abzuschätzen. Für die Verhältnisse in Frankreich
hat Colinon5 soziologische Untersuchungen angestellt: unter den ca.
42 000 dort tätigen Heilpraktikern wenden zahlreiche auch geistige Heilverfahren
an.

Die geistigen Heiler, und besonders die, welchen den magisch-religiösen
Gehalt ihrer Lehren betonen, handeln meistens auch in der Überzeugung
, eine paranormale Begabung zu besitzen. Diese soll sich einerseits
in der Fähigkeit zur «medialen Diagnose» äußern, andererseits auch
an der therapeutischen Wirkung beteiligt sein. Als extremste Form para-


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