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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1959-02/0070
WUNDER UND MAGIE IN DER HEILKUNDE (J.MISCHO) 67

P. Christmann O. P. sprach «Über den Doppelgegensatz: Wunder und
Pseudowunder - Sakrament und Magie». Er unterschied Wunder von
Naturgeheimnissen, Zufall und außernatürlichen Geschehnissen dämonischen
Ursprungs, grenzte gegenüber den Glaubensgeheimnissen als
objectum fidei die eigentlichen Wunder als motivum fidei ab und gab
dazu die Kriterien der katholischen Fundamentaltheologie: Empirisch
feststellbares Eingreifen Gottes in die Schöpfungsordnung jenseits aller
natürlichen Kausalität, sinnvolles Zeichen und Zeugnis für sein Wirken
und die Wahrheit der Glaubensgeheimnisse.

Die ontische Grundlage der Sakramente sah der Referent in der Immanenz
Gottes in der Schöpfung. Hier begegnet uns das Numinose in den
Dingen und eine lebendige Manavorstellung liegt somit der Wahrheit
näher als das tote Schema der Ratio. Die Ähnlichkeit zwischen Manapraxis
und Sakrament beruht auf der Symbolträchtigkeit der Weltwirklichkeit.
Insofern bedeutet wissenschaftliches Denken in Kategorien eine Verarmung
, da es die Zeichenhaftigkeit nicht wesensgemäß aufnehmen und
das Sakrament als äußeres Zeichen einer inneren Gnade nicht nachvollziehen
kann.

Die Haltung von Charcot, Bernheim und Carrel gegenüber Heilungen
in Lourdes stellte Siegmund (Fulda) in den Mittelpunkt seines Referates
«Wunderheilungen im Lichte der modernen Medizin» und erörterte die
kritische Methodik, den langwierigen Prozeß und den, trotz ärztlicher
Befürwortung, geringen Prozentsatz der von der Katholischen Kirche
anerkannten Wunderheilungen.

Nachdenklich als Frage formuliert war das Thema der Stuttgarter
Therapeutin Sommer: «Wunderheilungen in der Psychotherapie?» Als
«Wunder der Natur» wirken sich im Heilungsverlauf die entelechiale
Gestaltungskraft eines innewohnenden medicus intimus und ein Prozeß
der Regeneration und Immunität aus. Sie lassen in einer mehrdimensionalen
Kausalität bildhaft Symptomzusammenhänge erkennen.

Im Kräftedreieck von Theologen, Schulmedizinern und Psychotherapeuten
waren die Ärzte am schwächsten und die Theologen am stärksten
vertreten. Der Leiter der Diskussion Köberle (Tübingen) suchte anregend
und ausgleichend zur Tagungsthematik hinzuleiten. Doch kam auf Grund
des unausgewogenen Kräfteverhältnisses eine echte, dialektische Spannung
nicht zur Auswirkung.

Einzelne Begriffe wie Magie - Suggestion - Heilung aus dem Glauben


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