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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1959-02/0079
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BUCHBESPRECHUNGEN

wußten Betrug getroffen werden. Hier werden auch die Techniken diskutiert,
mit denen die verschiedenen Formen der ASW rein dargestellt werden können,
wobei allerdings unerörtert bleibt, daß bei der »reinen Telepathie« z. B. niemals
ausgeschlossen werden kann, daß der Perzipient nicht auf die psychische Repräsentation
des zu übertragenden Objekts, sondern jhellseherisch* auf die
begleitenden physischen Hirnvorgänge eingestellt ist. In »Die Psi-Fakten und
ihre Typen« wird nun zugegeben, daß spontane Fälle eine sehr beträchtliche
Unterstützung für den Existenznachweis parapsychischer Phänomene sind und
daß sich aus dem Vergleich der typisch wiederkehrenden Merkmale der Tausende
gesammelter Fälle mit den experimentellen Befunden eine wechselseitig
gestützte Ordnung ergibt. Das Gewicht der Evidenz ruht aber auf den
Grundpfeilern statistisch signifikanter Experimente, wozu als weiteres Beweismaterial
das regelmäßige Verhalten des Verschiebungs-(displacement)
Effektes, der Absinkungs- (decline) Kurven und der Abhängigkeit der Resultate
von der Einstellung und von Persönlichkeitsmerkmalen der Versuchspersonen
kommt. Telepathie und Hellsehen gelten als sicher erwiesen, im
Hinblick auf die Praekognition beurteilen die Autoren das Beweismaterial als
hoch bedeutsam, betonen aber, daß es ergänzungsbedürftig ist. Als überzeugendster
Aspekt der PK-Forschung wird der »decline-Effekt« angegeben. In
Kapitel 4 »Psi und die physische Welt« wird festgestellt, daß die Psi-Phäno-
mene zu Raum, Zeit und Materie in keiner Beziehung zu stehen scheinen, doch
lassen die Autoren offen, daß »gewisse Begrenzungen« vielleicht einmal entdeckt
werden. Psi steht trotz seines nicht-physischen Charakters in Wechselwirkung
mit der physischen Welt, was auf ein gemeinsames, den zumindest
relativen Dualismus der Naturaspekte überbrückendes Prinzip hinweist.
Diese Wechselwirkung funktioniert in Analogie zum sensumotorischen System
(»Die Psychologie von Psi«), sie ist aber nur an ihren Erfolgen, nicht
aber in Bezug auf den Funktionsablauf feststellbar. Psi ist unbewußt, kann
aber bis zu einem gewissen Grade willkürlich aktiviert werden, doch ist es
kein dem Lernen zugänglicher Vorgang. Mit der unbewußten Natur der
Psi-Phänomene hängen Effekte zusammen, die die Untersuchung sehr erschweren
, so der eigentümliche »psi-missing«-Vorgang: die Tendenz mancher
Versuchspersonen, unter störenden (?) Bedingungen signifikante »unterzufällige
« Ergebnisse zu erzielen. Dabei spielt die Einstellung der Vpn. zu der
Möglichkeit der ASW eine Rolle: Versuche von Schmeidler (City College,
New York) zeigten, daß Sympathisierende überwiegend überzufällig, Ablehnende
häufiger unterzufällig »rieten«. Als entscheidend für die Testergebnisse
wird die Motivation der Vpn. angesehen. Der Experimentator muß es verstehen,
Enthusiasmus und immer erneutes Interesse hervorzurufen. Vor allem in einer
spannungsreichen Situation entstehen signifikante Ergebnisse, sei es über oder
unter Zufall. Ein Kapitel über »Psi-Forschung und benachbarte Gebiete« beschließt
den ersten Teil. Die Fragwürdigkeit der praktischen Anwendungen wird
nicht ohne Hoffnung auf größere zukünftige Möglichkeiten betont. Unter dem
Stichwort <Psychiatrie> werden sehr knapp die tiefenpsychologischen Psi-Stu-


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